Rentenversicherung: Stärkste Rentenanhebung seit mehr als 20 Jahren

epd-bild/Juergen Blume
Im kommenden Jahr erhöhen sich die Rentenbezüge.
Rentenversicherung: Stärkste Rentenanhebung seit mehr als 20 Jahren
Gute Nachrichten für Rentner: Im nächsten Jahr werden die Bezüge erhöht. Es ist die stärkste Anhebung seit mehr als 20 Jahren.

Würzburg (epd)Mehr als 20 Millionen Rentner in Deutschland können im kommenden Jahr mit einer deutlichen Erhöhung ihrer Bezüge rechnen. Nach den gegenwärtigen Schätzungen steigen die Renten Mitte 2016 um vier bis fünf Prozent, teilte der Vorsitzende der Rentenversicherung Bund, Alexander Gunkel, am Mittwoch in Würzburg mit. Das wäre die stärkste Erhöhung seit mehr als 20 Jahren, sagte Gunkel Genauere Angaben seien aber erst nach der Steuerschätzung Anfang November möglich.

Ausnahme bleiben

Im vergangenen Jahr waren die Renten um 2,1 Prozent im Westen und 2,5 Prozent im Osten Deutschlands erhöht worden. Gunkel erklärte, das kommende Jahr werde eine Ausnahme bleiben. Langfristig werde die Anhebung wieder bei zwei bis drei Prozent pro Jahr liegen. Gründe für die deutliche Anhebung im kommenden Jahr sind die gute Konjunktur und die Lohnsteigerungen sowie ein statistischer Effekt bei der Berechnung der Rentenanpassung, der sich 2016 günstig auswirkt.

Die Rentenversicherung geht laut Gunkel davon aus, dass der Beitragssatz bis 2020 bei 18,7 Prozent stabil bleibt. Zu Beginn des Jahres 2021 müsse der Beitrag dann auf 19,3 Prozent steigen. Bis zum Jahr 2030 wird eine Steigerung auf 21,8 Prozent vorausgesagt.

Kleineres Defizit

Die gesetzliche Rentenversicherung steht Gunkel zufolge trotz der Milliarden-Mehrausgaben für die Mütterrenten und die abschlagfreie Rente mit 63 besser da als erwartet. Statt eines Defizits von vier Milliarden Euro, wie es im vorigen Herbst vorausgesagt worden war, werde das Defizit im laufenden Jahr mit 1,9 Milliarden Euro nur knapp halb so hoch ausfallen. Die Rücklagen der Rentenversicherung werden Gunkels Angaben zufolge von 33,7 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 29,4 im Jahr 2016 sinken.