Berlin (epd)Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, bezeichnete es als "skandalös, dass ein europäisches Land" solche Nothilfe für die eigenen Einwohner und für die Flüchtlinge brauche. Bei der Verteilung der Spenden will die Diakonie Katastrophenhilfe mit dem kirchlichen lokalen Partner "Apostoli" zusammenarbeiten.
Zu dem Spendenaufruf für das europäische Griechenland habe sich die Diakonie Katastrophenhilfe entschieden, weil dort viele Menschen "vorübergehend in einer Notlage" seien, aus der sie "aus eigener Kraft kurzfristig nicht herauskommen", sagte Füllkrug-Weitzel am Donnerstag zum Evangelischen Pressedienst (epd). Zudem gebe es Einzelpersonen, Gruppen und Firmen in Deutschland, die bei der Diakone Katastrophenhilfe gefragt hätten, ob sie für Hilfsbedürftige in Griechenland spenden könnten. "Wir sorgen also dafür, dass Hilfswillige und Hilfebedürftige zusammen kommen", sagte die Pfarrerin, die auch Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung ist.
Grundnahrungsmittel und Schulmaterial
Für die Tausenden von Flüchtlingen, die auf ägäischen Inseln wie Lesbos, Samos und Chios stranden, sollen Duschen und Toiletten aufgestellt und Hygieneartikel verteilt werden. Füllkrug-Weitzel hob hervor, dass für die Hilfe in Griechenland ausschließlich Gelder verwendet werden, die dafür gespendet werden. Die anderen Mittel der Diakonie Katastrophenhilfe würden "nicht im reichen Europa" gebraucht, sondern in den Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, wo 95 Prozent aller Flüchtlinge aufgenommen würden, sagte sie.
Über die "International Orthodox Church Charities" arbeitet die Diakonie Katastrophenhilfe mit der griechischen Organisation "Apostoli" zusammen. Die Hilfsorganisation der Erzdiözese von Athen arbeitet landesweit. Um der Mangelversorgung entgegenzuwirken, verteile "Apostoli" zum Beispiel Gutscheine an mehr als 2.000 Familien, mit denen diese frische Produkte im Großraum Athen kaufen können, erläuterte die Katastrophenhilfe. Zudem gebe "Apostoli" Grundnahrungsmittel und Schulmaterialien aus und unterhalte eine Suppenküche, die täglich mehr als 2.000 Menschen versorge.