Berlin (epd)Das katholische Hilfswerk Caritas International hat die Bundesregierung aufgefordert, ihr Engagement für Flüchtlinge aus Syrien auszubauen. "Die Lage für die Zivilbevölkerung hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschlechtert", sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbands, Peter Neher, am Mittwoch in Berlin. 2014 sei das blutigste Kriegsjahr seit Ausbruch des Konfliktes gewesen.
Neher appellierte an Bund und Länder offen für diejenigen zu sein, die aus den Kriegsgebieten aus Syrien, aber auch aus dem Irak fliehen. Dies schließe auch weitere Aufnahmekontingente nicht aus. Deutschland hat über solche Programme 20.000 Syrer aufgenommen. Insgesamt sind seit Ausbruch des Bürgerkriegs im Frühjahr 2011 mehr als 100.000 syrische Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.
Zudem forderte Neher die Zusammenführung von Familien zu erleichtern. Bislang müssen in Deutschland lebende Syrer, die ihre Verwandten nachholen wollen, sich verpflichten, meist auf unabsehbare Zeit für deren Lebenshaltungskosten aufkommen. Nach Ansicht der Caritas sollten solche Verpflichtungserklärungen auf ein Jahr befristet werden.
Den Angaben zufolge hat die Caritas im vergangenen Jahr Hilfsprojekte für die Flüchtlinge in Syrien, im Libanon und in Jordanien mit rund 7,8 Millionen Euro unterstützt. Insgesamt standen dem Hilfswerk 68,87 Millionen Euro zur Verfügung. 2013 waren es 82,63 Millionen Euro. Vor allem die privaten Spenden sind zurückgegangen.
Während sie 2013 noch 42,87 Millionen Euro betrugen, sanken sie im vergangenen Jahr auf 30,46 Millionen Euro. Caritas International unterstützt mehr als 650 Projekte in 73 Ländern. Die meisten Projekte sind in Asien (195 Projekte), dann folgen Hilfen in Afrika (167 Projekte) und Lateinamerika (133 Projekte).
epd tat rks