Berlin (epd)Eine neue Multimedia-Ausstellung im Berliner Jüdischen Museum widmet sich dem "Gehorsam". Im Mittelpunkt der von den Amsterdamer Künstlern Saskia Boddeke und Peter Greenaway inszenierten Schau steht die biblische Erzählung vom Gottesbefehl an Abraham, den eignen Sohn zu opfern. Die beiden Künstler dekonstruierten die Geschichte und richteten den Fokus auf einzelne ihrer Elemente, hieß es. Hierzu griffen sie auf Legenden und Rituale in Judentum, Christentum und Islam zurück.
Serie von Vater und Sohn
Bis heute werfe diese biblische Episode Fragen auf, die von den drei monotheistischen Religionen unterschiedlich beantwortet würden - auch wenn Isaak, der Sohn, am Ende doch nicht getötet wurde. Den Roten Faden durch die 900 Quadratmeter Ausstellungsfläche bilden eigens produzierte Filme, die in 24 Sequenzen in den Räumen gezeigt und von einem hierfür komponierten Soundtrack des Musikers Luca d Alberto unterlegt werden.
Zu sehen sind eine Serie von Vater und Sohn auf dem Wege, Langzeitaufnahmen der legendären Tatorte des Geschehens oder die Opfererzählung selbst, getanzt von der renommierten israelischen Gruppe Club Guy & Roni. Als Pendant zu den Filmen führt eine Textspur aus Kalligrafien durch die Ausstellung, die Peter Greenaway aus jüdischen und islamischen Legenden zusammengestellt hat.