Berlin (epd)«Mit dieser Art der prekären Beschäftigung werden betriebsratsfreie und tariflose Zonen geschaffen», sagte Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, bei der Vorstellung der Studie am Dienstag in Berlin. Die Gewerkschaft forderte den Gesetzgeber auf, den Missbrauch von Werkverträgen zu unterbinden. Klare Kriterien seien notwendig, um Werkverträge gegenüber der Arbeitnehmerüberlassung und der Selbstständigkeit abzugrenzen. «Es braucht eine konkrete Mitbestimmung der Betriebsräte bei Outsourcing», forderte Hofmann.
«Lohndumping für Extraprofite»
In der Metall- und Elektroindustrie seien vor allem die Bereiche Kontraktlogistik, industrielle Services sowie Entwicklungsdienstleister betroffen. «Wir kritisieren nicht die sinnvolle Arbeitsteilung zwischen dem Produzenten von Fahrzeugen oder Maschinen und Spezialisten, die hierfür Dienstleistungen anbieten: Daneben hat sich aber eine Praxis der Auslagerung entwickelt, die alleine auf Lohndumping baut, um Extraprofite einzustreichen», sagte Hofmann, der im Herbst als Nachfolger von Detlef Wetzel Vorsitzender der IG Metall werden soll.
An der Umfrage der IG Metall nahmen über 4.000 Betriebsratsvorsitzende teil. Zwei Drittel von ihnen gaben an, dass ihr Unternehmen Leistungen bei anderen Firmen einkauft. In fast drei Viertel aller Fälle müssten die Beschäftigten der Werkvertragsfirmen zu schlechteren Bedingungen arbeiten als ihre Kollegen, die fest angestellt sind.