Ostern: Jenseits von Kreuz und Tod

Osterlamm und Jesus haben etwas miteinander zu tun.
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Das Osterfest fällt in die Zeit des jüdischen Pessach-Festes und hat darin seine Wurzeln. Und warum wird Jesus als das Lamm Gottes bezeichnet? Lesen Sie es nach.
Ostern: Jenseits von Kreuz und Tod
Das Osterfest erinnert an die Auferstehung Jesu Christi, die sich nach biblischer Überlieferung in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags ereignete. Christen begreifen dieses Ereignis als Befreiung von der Macht des Todes. Darum feiern sie Ostern das Fest der Hoffnung, dass das Leben – in gewandelter Form - über den Tod hinausreicht.

Von dem unglaublichen Erlebnis der Auferstehung ging unter den Anhängern Jesu eine besondere Dynamik aus. Sie war das erste Ereignis im Leben von Jesus Christus, das Christen an bestimmten Tagen und Daten immer wieder erinnerten und feierten. Mit den historischen Daten dieses Ereignisses nahm man es allerdings nicht so genau. Die frühen Christen orientierten sich zunächst an der jüdischen Gottesdienst- und Festpraxis. Erst im 2. Jahrhundert nach Christus ist eine "christliche" Pessach-Feier belegt. 325 einigte man sich nach längerem innerkirchlichen Streit, das Fest der Auferstehung Jesu auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu legen – so wird es auch heute noch gefeiert. Seither unterscheidet sich der christliche Festkalender von dem des Judentums und vom heidnischen Jahreskreis.

Jeder Sonntag ist Auferstehungstag

Die Erinnerungen an die letzten Tage im Leben von Jesus Christus, an seinen Tod und die Auferstehung, erhielten nach und nach eine feste Gestalt und einen Platz im Leben der christlichen Gemeinden. So feiern Christen mit jedem Sonntag den Auferstehungstag, der seither als als Feiertag, als Tag des Herrn galt. Und Ostern voran geht die Karwoche, die an Leiden und Tod Jesu Christi am Kreuz erinnert. Am Gründonnerstag das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern nachvollzogen, der Karfreitag steht ganz unter dem Zeichen seines qualvollen Todes.

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Der Osterfestkreis stellt damit den Grundstein des Kirchenjahres dar, wie es evangelische wie katholische Christen heute leben. Vom Osterdatum aus, das zwischen dem 22. März und dem 25. April liegen kann, werden auch die anderen beweglichen Feiertage, wie Pfingsten und Himmelfahrt, berechnet. Seit dem 4. Jahrhundert gibt es die Tradition einer 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern, die als Zeit der Einkehr und Buße begangen wird. Bis zum Jahre 1094 erstreckte sich das Osterfest als höchstes christliches Fest noch über vier Tage, danach erst schrumpfte es auf drei Tage und schließlich – wie wir es heute kennen – auf nur noch 2 Tage zusammen.

In der Morgendämmerung wird die Osterkerze entzündet

Das Fest der Auferstehung wird in den christlichen Kirchen mit besonders gestalteten Gottesdiensten gefeiert. In der Osternacht vom Karsamstag auf Ostersonntag wird in der Morgendämmerung die Osterkerze entzündet. Sie ist ein Symbol der Auferstehung, des Sieges des Lebens über den Tod. Viele Gemeinden laden im Sonntagsgottesdienst auch zum Osterfrühstück ein, zu Familiengottesdiensten oder zum Eiersuchen für Kinder. Oft werden die Gottesdienste auch musikalisch besonders gestaltet, Chöre und Posaunenchöre intonieren den Osterjubel. Die liturgische Farbe ist Weiß, als Farbe Jesu Christi und des Glanzes seiner Auferstehung.

Das Osterfest fällt in die Zeit des jüdischen Pessach-Festes und hat darin seine Wurzeln. Das Hebräische “Pessach” bedeutet "Verschonung”. Es erinnert daran, dass die Erstgeburt der Israeliten beim Auszug aus der ägyptischen Sklaverei verschont blieb, während die Nachkommen der Ägypter sterben mussten. Die Häuser wurden zur Unterscheidung mit Lammblut gekennzeichnet. Daran erinnert das Lamm, das am Pessach-Fest geschlachtet und gegessen wird. Und Jesus, dessen Tod am Kreuz Christen als einziges letztgültiges Opfer für alle Menschen verstehen, wird deshalb auch als Lamm Gottes bezeichnet oder in der Kunst so dargestellt.

Dieser Beitrag erschien erstmals im März 2013.