Zwei Hebammen widersetzen sich
2. Mose 1, 15ff
Schifra und Pua waren zwei hebräische Hebammen, die zur Zeit Moses in Ägypten lebten.
Zitat: "Die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben."
Abigajil verhindert einen Vergeltungsschlag
1. Samuel 25, 1ff
Abigajil war die Frau des recht ungehobelten Hirten Nabal. Dessen Herden standen unter dem Schutz der Männer Davids. Ungeachtet ihres Verdienstes beleidigte Nabal die Männer, als sie um einen kleinen Lohn baten: "Wer ist David? sollte ich mein Brot … Leuten geben, von denen ich nicht weiß, wo sie her sind?" Als David davon erfuhr, geriet er in Wut und machte sich auf den Weg, Nabal und dessen Leute zu töten. Abigajil ahnte, dass es ein Blutbad geben würde, wenn niemand etwas unternahm. Kurzerhand packte sie Essen für David und seine Männer zusammen, zog ihnen entgegen und bat David redegewandt um Nachsicht. Beeindruckt von Abigajils mutigem Einschreiten sah David von seinem Vorhaben ab.
Zitat: "Als nun Abigajil David sah, stieg sie vom Esel … und sprach: … Auf mich allein falle alle Schuld! … Mein Herr errege sich nicht über Nabal."
Paulus ermahnt zur Sanftmut
Jesaja 1,?17; Sirach 4,?9 ff + 27?ff; Galater 6,?1
Immer wieder ruft die Bibel dazu auf, Menschen in Notlagen zu helfen. "Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache!", fordert der Prophet Jesaja. ###mehr-links### Und Jesus Sirach ermutigt, nicht zu schweigen, "wenn du anderen damit helfen kannst". Um Streitigkeiten zu schlichten und durch das eigene Eingreifen nicht noch anzuheizen, sind zudem Einfühlungsvermögen und Nachsicht nötig, weiß Paulus und schreibt: "Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest."
Zitat: "Halt dein Wort nicht zurück, wenn du andern damit helfen kannst."
Zivilcourage erfordert Mut
Markus 14, 66ff
Die Bibel erzählt aber auch davon, wie schwer es manchmal fällt, Zivilcourage zu zeigen. "Auch wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen!", sagte Petrus, als Jesus ihm vorhersagte, dass dies geschehen werde. Doch Jesus behielt Recht. Nach Jesu Verhaftung hielt sich Pertus in einem Hof in der Nähe auf. Dort erkannten ihn einige Menschen und fragten ihn, ob er nicht einer der Jünger Jesu sei?! Petrus versicherte daraufhin mehrfach: "Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet." Als ein Hahn zum zweiten Mal krähte, wie Jesus es vorhergesagt hatte, erkannte Petrus, dass er seinen eigenen Ansprüchen nicht hatte genügen können. Feige hatte er Jesus und die gemeinsame Sache verleugnet. "Und er fing an zu weinen."
Zitat: "Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet."
Ein Ausländer eilt zur Hilfe
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Lukas 10,?30?ff
Jesu Gleichnis vom barmherzigen Samariter ist die wohl bekannteste biblische Geschichte zum Thema Zivilcourage. Als ein Verletzter am Wegesrand lag, gingen ein paar fromme Menschen einfach vorbei. Erst ein Fremder, ein Samariter, hatte Erbarmen. Er versorgte die Wunden des Verletzten, "hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn". Und damit noch nicht genug. Als er weiterziehen musste, zahlte er dem Herbergswirt auch noch Geld für die weitere Pflege.
Zitat: "Ein Samariter aber, der auf Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn."
Jesus verhindert eine Steinigung
Johannes 8, 3ff
Auch Jesus selbst ergriff immer wieder das Wort für Benachteiligte, ging auf gesellschaftlich Ausgegrenzte zu und half Menschen in Not. Geschickt warb er um Gewaltlosigkeit und Barmherzigkeit. Zum Beispiel als man eine Ehebrecherin zu ihm brachte und ihn fragte: Mose hat uns doch geboten, Ehebrecherinnen zu steinigen, was meinst du dazu? Jesus antwortete nur: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie." Geknickt verließen die Ankläger den Platz, niemand warf einen Stein.
Zitat: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie."
Paulus hilft einem entlaufenen Sklaven
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Philemon 1, 10?ff
Oft erfordert der Einsatz für andere auch ein gutes Gespür für Diplomatie. Paulus scheint dieses Gespür gehabt zu haben, als er sich für den entlaufenen Sklaven Onesimus einsetzte. Onesimus war Christ geworden und hatte sich mit Paulus angefreundet. Er blieb aber ein entlaufener Sklave und hatte schwere Strafen zu befürchten, denn Sklaven waren Eigentum ihrer Herren und hatten sich ihnen unterzuordnen. Paulus entschloss sich, dem Herrn des Onesimus einen Brief zu schreiben und ihn um Gnade zu bitten. Zwar forderte er nicht, wie man heute meinen würde, ausdrücklich die Freilassung; aber er appellierte an die christliche Pflicht des Herrn, brüderlich mit allen Menschen umzugehen. Da Onesimus später noch einmal als Mitarbeiter des Paulus genannt wird, kann man davon ausgehen, dass der Herr die versteckte Botschaft des Paulus verstanden und Onesimus freigelassen hat.
Zitat: "So bitte ich dich für Onesimus: Nimm ihn auf wie mich selbst."