7) Kirche ist im Kern Gottesdienst feiernde Gemeinschaft Anwesender, die „face to face“ miteinander und vor dem Angesicht Gottes feiern. Diese Gemeinschaft bleibt nicht auf sich bezogen, sondern wendet sich wieder nach außen. Evangelische Kirche steht dabei in einer Konkurrenzsituation, wenn sie um die knappen Güter Zeit, Aufmerksamkeit und Geld von Menschen wirbt. Nur wenn die evangelische Kirche mit ihrer Botschaft und als Gemeinschaft auch digital präsent ist, wird sie weiterhin Teil der Gesellschaft und des Alltags der Menschen sein können. Im neu entstandenen Bereich zwischen „privat“ und „öffentlich“ ist eine Form der Zugänglichkeit entstanden, den die kirchliche Praxis deutlicher für das Evangelium nutzen wird.
8) Die Digitalisierung der Gesellschaft hat die Entwicklung beschleunigt, dass Menschen in Ergänzung oder als Ersatz ihrer Ortsgemeinde andere Gemeindeformen suchen. Hier Verbindlichkeiten und Verlässlichkeit zu entwickeln, wird nur möglich sein, wenn diese Gemeinden die Chancen digitaler Netze nutzen.
9) Für die Kirche stellt sich damit die Frage: Wie kann sie für die Kommunikation des Evangeliums in für sie angemessener Weise Aufmerksamkeit erreichen? Wie kommt die eine Botschaft Gottes inmitten der unzähligen Botschaften zur Sprache, die fortwährend in der digitalen Gesellschaft gesendet werden? Diese Fragen stellen sich insbesondere in einer Gesellschaft, in der Medien mit Beginn der Moderne gesellschaftliche und soziale Funktionen von Religionen übernommen haben. Medien entwickeln Weltbilder und unterbreiten damit kontinuierlich Sinnangebote.
Lesen und diskutieren Sie weiter in Baustein IV. Die Kommunikation des Evangeliums vollzieht sich medial vermittelt.