Die christliche Mission hat ein reiches Erbe in dem ostasiatischen Land hinterlassen. Schon im 17. Jahrhundert fasste der Katholizismus auf der koreanischen Halbinsel Fuß - über von jesuitischen Missionaren übersetzten Schriften. Eine religiöse Laienbewegung entstand, die lange Zeit verfolgt wurde.
Etwa 10.000 Märtyrer zählt die katholische Kirche Koreas heute. Sie starben vor allem im 18. und 19. Jahrhundert. Franziskus will während seines Besuchs 124 Märtyrer seligsprechen. Zu der Messe auf einem Platz im Zentrum von Seoul werden am Samstag eine Million Menschen erwartet.
Nach dem Korea-Krieg (1950-53) erfreuten sich die Kirchen in Südkorea außerordentlicher Popularität. Die katholische Kirche stellte sich offen gegen die Militärdiktaturen der 1960er- und 80er-Jahre.
Nordkorea ist "schlimmster Christenverfolgerstaat"
Das Christentum hat auch in Nordkorea eine lange Tradition - eigentlich. Das kommunistische Land wird vom christlichen Hilfswerk "Open Doors" als "weltweit schlimmster Christenverfolgerstaat" bezeichnet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts habe Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang mit rund 100 Kirchen als "Jerusalem des Ostens" gegolten.
###mehr-artikel### Doch die nach offizieller Darstellung herrschende Religionsfreiheit werde ausländischen Besuchern in Form von vier Kirchen nur vorgegaukelt, beklagt "Open Doors". Christen würden verhaftet, gefoltert und getötet.
In dem seit 1948 geteilten Land setzen sich die Kirchen im Süden für Frieden und Wiedervereinigung ein. Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz in Korea, Bischof Peter Kang U-il, erhofft sich vom Papstbesuch denn auch ein Signal für den Versöhnungsprozess mit Nordkorea. Am Montag will Franziskus in einer Messe in Seoul für Frieden in dem gespaltenen Land beten. Die Kirche lud dazu auch Katholiken aus Nordkorea ein, der Norden lehnte dies allerdings ab.