Benedikt habe die Begeisterung zum Auftakt seiner Reise nach Mexiko und Kuba "sehr genossen und war sehr beeindruckt", sagte sein Sprecher Federico Lombardi in León. Nach halboffiziellen Schätzungen säumten 600.000 bis 700.000 Mexikaner die Straßen bei der Fahrt des Kirchenoberhaupts nach León. In seiner Begrüßungsrede rief Benedikt XVI. das unter brutaler Gewalt leidende Mexiko auf, "in der Hoffnung auf Gott" eine bessere Welt anzustreben. Den Opfern sprach er Trost zu mit den Worten: "Ich werde besonders für die beten, die unter der Gewalt leiden." Im mexikanischen Drogenkrieg sind seit Ende 2006 über 50.000 Menschen getötet worden.
Der knapp 85-jährige Papst habe den anstrengenden 14-Stunden-Flug von Rom nach Mexiko gut gemeistert, er habe eine "fantastische Kondition", sagte Lombardi. Der Papst habe das Gefühl, "die Mission seines Vorgängers Johannes Paul II. fortzusetzen", der ebenfalls Mexiko und dann Kuba besuchte, aber nicht nach León kommen konnte. Nach Schätzungen lokaler Medien winkten 300.000 Menschen dem Papst zu und skandierten: "Benedicto hermano, ya eres Mexicano!" ("Benedikt, Bruder, Du bist schon Mexikaner"). Benedikt übernachtete im Colegio Miraflores.
Auslandsreise Nr. 23
An diesem Samstag war nach einer privaten Messe nur ein kleines Programm vorgesehen, so dass sich Benedikt etwas ausruhen konnte. Es war ein Gespräch mit dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón in Guanajuato, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, geplant. Am Nachmittag (Ortszeit) wollte der Papst dann auf dem Platz des Friedens mexikanische Kinder begrüßen. Höhepunkt des Pastoralbesuches in Mexiko ist an diesem Sonntag eine feierliche Messe im Freien, zu der 600.000 Gläubige erwartet werden. Am Montag reist Benedikt nach Kuba weiter, der zweiten und letzten Station seiner Lateinamerikareise. Es ist seine 23. Auslandsreise als Papst.