Bischof Ackermann ruft zu Vertrauen und Geduld auf

Bischof Ackermann ruft zu Vertrauen und Geduld auf
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die christlichen Kirchen bei der Eröffnung des ökumenischen Forums in Trier zu gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Geduld aufgerufen.

In der Ökumene sei es wichtig, an die Gemeinsamkeiten anzuknüpfen und den Reichtum in den jeweils anderen Kirchen zu erkennen, sagte Ackermann am Montag in einem Gottesdienst in Trier. Nur so bestehe die Chance, im Dialog der Religionen und in der Gesellschaft Gehör zu finden.

Mit dem Gottesdienst wurde ein hochkarätig besetztes, internationales Ökumene-Forum eröffnet, das bis Freitag über die gemeinsamen Herausforderungen der christlichen Kirchen berät. In Anknüpfung an das Bild von Präses Nikolaus Schneider von einer "Ökumene der Gaben" plädierte Ackermann dafür, dass jede christliche Konfession ihr eigenes "Material" in das größere Ganze einbringt. Dies werde keinen "Flickenteppich" ergeben, versicherte er. "Das Gewebe der Glaubenden ist bunt", sagte der Bischof, der vor Argwohn, Trägheit und Ungeduld in der Ökumene warnte.

Gemeinsamer Auftrag der Kirchen

Die rund 200 Teilnehmer des ökumenischen Forums, darunter auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Schneider, diskutieren in dieser Woche über die Herausforderungen, vor denen die christlichen Kirchen gemeinsam mit den anderen Religionen stehen. Das Forum könne helfen, den gemeinsamen Auftrag der Kirchen wieder stärker in den Blick zu nehmen, erklärte Ackermann vor Beginn der Tagung.

"Dann kommen wir einander auch näher, trotz aller Entfremdungen und Abgrenzungen, die sich in den 500 Jahren seit der Reformation gebildet haben", fügte er hinzu. Präses Schneider, stellte vorab "sehr konkrete Perspektiven und realistische Visionen" für die Ökumene in Aussicht.

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Zu den prominenten Teilnehmern des Forums zählen der Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen in Genf, Olav Fykse Tveit, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, und der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Gerhard Robbers. Auch der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland, Augoustinos, sowie Bischöfin Rosemarie Wenner von der Evangelisch-methodistischen Kirche werden erwartet.

Die Evangelische Kirche im Rheinland ist Mitveranstalterin der Tagung, ebenso wie das Paderborner Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Rheinland-Pfalz und im Saarland und die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland. Das Forum steht im Zeichen der Heilig-Rock-Wallfahrt vom 13. April bis 13. Mai, bei der eine als Tunika Christi verehrte Reliquie gezeigt wird. Zu dem Ereignis werden rund 500.000 Besucher erwartet. Die Wallfahrt steht unter dem Motto "Und führe zusammen, was getrennt ist".

epd