Das Sparpaket der Bundesregierung, drastische Kürzungen in der Arbeitsmarktpolitik und die Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse forderten "ein klares Wort der Kirche und ein entschiedenes Eintreten für Gerechtigkeit". Zu den Problemen zählt das Kirchenparlament auch den "Schereneffekt bei Gehältern und Vermögen", zunehmende Kinderarmut und die Lage von Flüchtlingen und Migranten.
Der Beschluss lässt offen, ob das neue Sozialwort nur von der evangelischen Kirche verantwortet oder als gemeinsames Papier der beiden großen Kirchen erarbeitet werden soll. Derzeit laufe ein "Abstimmungsprozess" mit der katholischen Kirche über ein mögliches gemeinsames Sozialwort, sagte der rheinische Präses Nikolaus Schneider, der auch EKD-Ratsvorsitzender ist.
"Positionen, die wir nicht teilen"
Es deute sich aber an, "dass die Katholiken nicht mit ins Boot kommen", weil die katholischen Bischöfe erst im vergangenen Jahr eine eigene Schrift zum Thema vorgelegt hätten. Sie enthalte zudem "Positionen, die wir nicht teilen".
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Evangelische und katholische Kirche hatten 1997 unter dem Titel "Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit" ein gemeinsames "Wort" vorgelegt. Sie riefen darin zur Reform des Sozialstaats und zur Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft auf.
In einem neuen Sozialwort sollte nach Vorstellung der rheinischen Kirche die Frage geklärt werden, wie sozialstaatliches Handeln angesichts der anhaltenden Finanzkrise gewährleistet werden kann. Auch der "Frage nach den Grenzen des Finanz- und Wirtschaftssystems" müsse nachgegangen werden.