Der Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich ist einziger Kandidat für die Neuwahl eines Leitenden Bischofs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Das berichtet die "Evangelische Zeitung" (Hamburg/Hannover) in ihrer aktuellen Ausgabe. Demnach soll der 60-jährige Theologe am Freitag bei der lutherischen Generalsynode in Magdeburg zum Nachfolger von Landesbischof Johannes Friedrich (München) gewählt werden, der das Amt seit 2005 bekleidet. Ulrich war bislang bereits Stellvertreter des leitenden Bischofs.
"Ich möchte eine freundliche, werbende Stimme der Lutheraner sein", sagte Ulrich der Kirchenzeitung. Die Arbeit der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands diene der theologischen Profilierung von Kirchengemeinden und Landeskirchen und bewahre die lutherischen Bekenntnisse.
Die Einheit der lutherischen Kirchen bewahren
Die VELKD ist ein Zusammenschluss von acht lutherischen Landeskirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ihr gehören die Landeskirchen von Bayern, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Mitteldeutschland an. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Einheit unter den deutschen lutherischen Kirchen zu fördern und zu bewahren. Der Zusammenschluss repräsentiert rund zehn Millionen evangelische Christen.
Die Generalsynode ist das gesetzgebende Organ der VELKD, sie tagt in der Regel einmal im Jahr zeitlich und örtlich verbunden mit der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das lutherische Kirchenparlament nimmt an diesem Donnerstag in Magdeburg seine Beratungen auf.
Gerhard Ulrich stammt aus Hamburg. Er ist seit 2008 Bischof in Schleswig und zugleich Vorsitzender der Nordelbischen Kirchenleitung sowie der Gemeinsamen Kirchenleitung der für Pfingsten 2012 geplanten Nordkirche. Im November 2009 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD) gewählt. Gerhard Ulrich ist verheiratet und Vater von vier erwachsenen Söhnen.