Für einen Riesenkürbis braucht man auch Glück

Für einen Riesenkürbis braucht man auch Glück
Wie züchtet man einen rekordreifen Riesenkürbis? Ganz einfach: Man braucht den richtigen Samen, etwas Glück und ein kleines Geheimnis, verrät Wilfried Schierding aus dem hessichen Brachttal. Der 63-Jährige kennt sich aus: Er hat die deutschen Meisterschaften im Kürbiswiegen gewonnen. Am Sonntag muss sich sein 603-Kilo-Kürbis bei der Europameisterschaft beweisen.
08.10.2011
Die Fragen stellte Jasper Rothfels

Wie haben sie den Kürbis so groß gekriegt, mit einem Wundermittel?

Schierding: Wundermittel gibt es vermutlich nicht, jeder mag da sein kleines Geheimnis haben, wie er dazu kommt, und das wird wahrscheinlich keiner groß verraten. Was aber allgemein bekannt ist: Man muss im Herbst anfangen, die Erde vorzubereiten, das ist eine ganz wichtige Voraussetzung. Dann braucht man den richtigen Samen, eben einen "Atlantic Giant"-Samen, den man nur in den USA bekommen kann oder auch hier in Deutschland bei einigen Züchtern, richtig gute Samen gibt es nur bei Versteigerungen. Dann muss man das Ganze pflanzen und pflegen und hoffen, das nichts kaputt geht, dass kein Waschbär an den Kürbis geht, dass es keine Fäulnis gibt, dass es genug regnet, dass die Sonne immer schön scheint und dass der Kürbis letztendlich, wenn er sehr stark zunimmt, auch nicht platzt.

Wie transportiert man denn so einen großen Kürbis, ohne dass der kaputtgeht?

Schierding: Der liegt ja im Beet auf einer Unterlage, einer Styroporplatte oder was auch immer. Da kann man ihn eigentlich nur mit einem Gabelstapler rausheben, dafür gibt es ein Hebegeschirr, das stülpt man von oben über den Kürbis und zieht unten ein Seil durch, und dann kann man ihn anheben. Dann wird er auf eine Palette gelegt und kommt auf einen Anhänger, und dann kann man ihn transportieren.

Was passiert jetzt mit dem Kürbis, machen Sie Suppe daraus?

Schierding: Ich mag gar keinen Kürbis. Der Kürbis liegt im Moment noch in Ludwigsburg, der nimmt noch an den europäischen Meisterschaften teil, dann wird er noch einen Monat ausgestellt, dann fahre ich noch mal hin und hole mir den Samen, damit wird der Kürbis also praktisch zerstört.

dpa