Der Alternative Nobelpreis geht an Solar-Pionier aus China

Der Alternative Nobelpreis geht an Solar-Pionier aus China
Der Alternative Nobelpreis belohnt dieses Jahr Pionierleistungen für klimafreundliche Solarenergie in China. Eine der vier Auszeichnungen bekommt der Solarunternehmer Huang Ming vergeben. In der Begründung heißt es, Huang Ming zeige "wie dynamische Schwellenländer dazu beitragen können, den Klimawandels zu überwinden". Es ist das erste Mal, dass die Ehrung nach China geht.

Die "Alternativen Nobelpreise" gehen in diesem Jahr an drei Aktivisten in China, im Tschad und in den USA, die sich für Solarenergie, Menschenrechte und Geburtshilfe einsetzen. Ausgezeichnet wird auch die internationale Organisation GRAIN, die gegen den Landkauf großer Finanzinvestoren in Entwicklungsländern protestiert, wie die Right-Livelihood-Stiftung am Donnerstag in Stockholm mitteilte.

Es ist das erste Mal, dass ein "Alternativer Nobelpreis" nach China geht: Der Unternehmer Huang Ming erhält für sein Engagement für die Solarenergie einen undotierten Ehrenpreis. In der Begründung hieß es, der 53-Jährige zeige "mit seinem herausragenden Erfolg, wie dynamische Schwellenländer dazu beitragen können, die globale Krise des von Menschen verursachten Klimawandels zu überwinden". Die drei anderen Preisträger teilen sich das Preisgeld in Höhe von 150.000 Euro. Die Anwältin Jacqueline Moudeina (Tschad) wird nach Angaben der Stiftung für ihren furchtlosen Einsatz ausgezeichnet, den früheren Diktator Hissène Habré vor Gericht zu bringen.

Der Unternehmer und Preisträger Huang Ming. Foto: dpa


Der Organisation GRAIN bescheinigt die Jury, den massiven Aufkauf von Farmland in Entwicklungsländern durch Finanzinvestoren zu entlarven. Die Hebamme Ina May Gaskin aus den USA wird dafür geehrt, dass sie natürliche Medizin mit wissenschaftlicher Erfahrung in der Geburtshilfe verbindet. Die Preisträger zeigen nach Ansicht der Stiftung Lösungen für globale Probleme wie den Klimawandel, Landraub und Menschenrechtsverletzungen auf.

Der Publizist Jakob von Uexküll wollte eine Alternative schaffen

Der "Alternative Nobelpreise" soll Persönlichkeiten zukommen, "die praktische und beispielhafte Antworten zu den dringendsten Herausforderungen unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen". Ausgezeichnet werden Leistungen aus den Bereichen Menschenrechte, Armutsbekämpfung, Frieden, Umweltschutz, Kultur sowie alternative Technologien und Wirtschaftsmodelle. Der Preis wird seit 1980 jährlich im Dezember kurz vor der Vergabe der traditionellen Nobelpreise im Stockholmer Reichstag verliehen. Er ist mit insgesamt 200 000 Euro dotiert und wird von privaten Spendern finanziert.

Hinter der Vergabe steht die Stiftung "Right Livelihood Award Foundation", die der deutsch-schwedische Publizist Jakob von Uexküll (67) gegründet hat. Er wollte damit eine Alternative zu den traditionellen Nobelpreisen schaffen, die nach seiner Meinung zu sehr die Interessen der reichen Welt widerspiegeln. Uexküll, der aus einem baltischen Adelsgeschlecht stammt, hat den Preis durch den Verkauf einer wertvollen Briefmarkensammlung finanziert.

Die Preisträger sind oft international relativ unbekannt. 2010 wurde der brasilianische Bischof mit österreichischen Wurzeln, Erwin Kräutler, geehrt, der sich für die Rechte indianischer Ureinwohner einsetzt. Preise gingen auch an die israelisch-palästinensische Ärzteorganisation "Mediziner für Menschenrechte", Nnimmo Bassey von der Umweltschutzorganisation "Friends of The Earth Nigeria" und Shrikrishna Upadhya, der die Selbsthilfe der armen Landbevölkerung in Nepal organisiert. Aus Deutschland wurde zuletzt 2008 die Münchner Gynäkologin Monika Hauser ausgezeichnet. Sie setzt sich für Frauen ein, die Opfer sexueller Gewalt in Kriegen wurden.

epd/dpa