Die größte evangelische Kirchenbank in Deutschland rät angesichts der Turbulenzen an der Börse Anlegern dazu, Ruhe zu bewahren und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu beachten. "Wir halten die derzeitige Reaktion an den Märkten für übertrieben und glauben nicht, dass die deutsche Wirtschaft in absehbarer Zeit in eine Rezession abrutscht", sagte Ilona Pollach vom Vorstand der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) am Dienstag in Dortmund dem epd. Auch die Evangelische Darlehensgenossenschaft (EDG) Kiel warnt Anleger vor Panikreaktionen.
"Grundsätzlich raten wir unseren Kunden immer, ihre Geldanlagen zu streuen", sagte Pollach. So sollten je nach persönlicher Risikoneigung und Anlagezeitraum verschiedene Formen wie festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und Immobilien gemischt werden. Sobald sich die Anzeichen für eine Stabilisierung der Wirtschaft verdichteten, sollte eine Erholung der Aktienmärkte folgen, äußerte sich das Vorstandsmitglied zuversichtlich.
Die KD-Bank betreut mit ihren bundesweit 190 Beschäftigten rund 7.000 Einrichtungen in Kirche und Diakonie sowie 31.000 Privatkunden. Die über 4.200 Mitglieder der Genossenschaftsbank sind zu 90 Prozent kirchliche und diakonische Institutionen.
"Hals über Kopf alle Aktien verkaufen ist der falsche Ansatz"
"Die Themen wie Staatsverschuldung in der Eurozone und den USA, Wirtschaftsabschwächung in den entwickelten Ländern sowie Verwerfungen an den Devisenmärkten werden uns noch eine Weile weiter beschäftigen", sagte eine Sprecherin der Kieler EDG. Diese Fakten dürften Anleger nicht aus den Augen verlieren. Die sogenannten überteuerten Fluchthäfen wie etwa Bundesanleihen sowie Schweizer Franken oder Gold seien dauerhaft keine ernsthaften Alternativen. Anleger sollten den Kapitalmarktstimmungen nicht bedingungslos "hinterher investieren", empfahl die Bank: "Hals über Kopf alle Aktien verkaufen ist der falsche Ansatz."
Die Evangelische Darlehnsgenossenschaft mit 170 Mitarbeitern an Standorten in Berlin und Kiel ist eine Universalbank für Kirchen, Diakonie, Caritas, freie Wohlfahrtspflege und Sozialwirtschaft. Das Kreditinstitut gehört eigenen Angaben zufolge zu den größten Genossenschaftsbanken Deutschlands.