Papstbesuch: 175.000 Menschen wollen kommen

Papstbesuch: 175.000 Menschen wollen kommen
Mehr als zwei Monate vor dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland haben sich rund 175.000 Menschen zu den Großgottesdiensten angemeldet.

Die Vorbereitungen liefen alle nach Plan, teilte der Generalkoordinator der viertägigen Reise, Hans Langendörfer, am Montag in Berlin mit. Insgesamt sei für die kirchlich verantworteten Teile des Programms mit 25 Millionen bis 30 Millionen Euro zu rechnen, bestätigte er Medienberichte. Dies sei "ein gut vertretbarer Kostenrahmen" und jeder Katholik gewissermaßen mit einem Euro am Zustandekommen der Reise beteiligt, sagte Langendörfer.

"Wo Gott ist, da ist Zukunft"

Der Papst besucht unter dem Motto "Wo Gott ist, da ist Zukunft" vom 22. bis 25. September Deutschland. Stationen seiner Reise sind Berlin, das Bistum Erfurt und Freiburg. Neben einer Papstmesse im Berliner Olympiastadion und einer Rede vor dem Deutschen Bundestag ist im Erfurter Augustinerkloster eine Begegnung mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geplant. Die Reise, bei der Benedikt XVI. von einer rund 35-köpfigen Delegation begleitet wird, ist der erste offizielle Besuch in Deutschland. Das genaue Programm soll bis Ende Juli vom Vatikan und der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht werden.

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Langendörfer sagte weiter, die Rede im Bundestag werde sich vermutlich "mit den ethischen Fundamenten dieser Republik" befassen und an die "politische Öffentlichkeit" richten. Die geplante Rede im Konzerthaus in Freiburg hingegen werde sich an die Gesamtgesellschaft wenden. Zu ihr würden entsprechend Vertreter der Wirtschaft, Kunst und Kultur sowie der Wissenschaft geladen werden.

Stationen der Papst-Reise

Zum Treffen mit den EKD-Vertretern sagte Langendörfer, auf beiden Seiten würden 15 bis 17 Teilnehmer zu der nicht-öffentlichen Zusammenkunft erwartet. Zu Themen wollte er sich nicht äußern. Geplant seien außerdem Gespräche mit Vertretern der jüdischen Gemeinschaft, der orthodoxen und altorientalischen Kirchen sowie mit Muslimen.

Prälat Roland Rother, der den Berlin-Besuch des Papstes vorbereitet, sagte, vom geplanten Gottesdienst im Berliner Olympiastadion erwarte er sich eine Stärkung und Sammlung der Katholiken. Schon jetzt stünde angesichts von 55.000 Anmeldungen und 12.000 festen Zusagen aus Gruppen und Pfarreien aus Deutschland, Österreich und Polen fest, dass das Olympiastadion mit Besuchern gefüllt werden könne.

Der Erfurter Generalvikar Raimund Beck räumte ein, trotz rund 42.000 Kartenanfragen konnte nur rund 30.000 Menschen für den Erfurter Domplatz eine Zusage gegeben werden. Grund seien die erhöhten Sicherheitsauflagen nach dem Unglück während der Loveparade in Duisburg. Für die Marienvesper an der Wallfahrtskapelle Etzelsbach seien Anmeldungen noch möglich, bis zu 100.000 Menschen hätten dort Platz.

Domkapitular Peter Birkhofer aus Freiburg sagte, vom Papstbesuch erhoffe die Erzdiözese sich unter anderem spirituelle Impulse für Kinder und Jugendliche. In Freiburg hätten sich bisher rund 12.000 Menschen für die Vigilfeier am 24. September und 47.000 für die Eucharistiefeier am 25. September registrieren lassen.

epd