Wartburg zeigt Ausstellung zum Lutherjahr 2017

Wartburg zeigt Ausstellung zum Lutherjahr 2017
Die Wartburg wird ein Ort der großen nationalen Ausstellung zum Reformationsjubiläum 2017. Neben Berlin und der Lutherstadt Wittenberg sei die Wartburg bei Eisenach der Ort, wo die Geschichte der Reformation abgebildet werde, sagte die Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) am Montag nach einer Sitzung des Kuratoriums "Luther 2017" auf der Wartburg.

In den Jahren 1521 und 1522 lebte der Reformator Martin Luther zehn Monate lang als Junker Jörg auf der Wartburg versteckt. Schwerpunkt der Wartburg-Ausstellung werde "Luther und die Deutschen", ergänzte Lieberknecht. Neben der nationalen Ausstellung sind auch Präsentationen in Coburg, Torgau, Worms und weiteren Wirkungsstätten Luthers geplant.

Bei der Kuratoriumssitzung gab die Abteilungsleiterin beim Kulturbeauftragten der Bundesregierung, Ingeborg Berggreen-Merkel , grünes Licht für 3,3 Millionen Euro in diesem Jahr. Für rund 2,5 Millionen sollen im laufenden Jahr Gedenkstätten wie etwa die Wartburg, das Schloss in Wittenberg, das Augustinerkloster in Erfurt und die Georgenkirche in Eisenach saniert werden, sagte Berggreen-Merkel. Etwa 800.000 Euro flössen in inhaltliche Projekte.

Insgesamt will der Bund fünf Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen. 1,7 Millionen Euro sind für das Jahr 2011 den Angaben zufolge noch nicht vergeben. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) erhält 180.000 Euro für den Kirchen-Kulturkongress "Kultur ist der Spielraum der Freiheit", der vom 15. bis 18. September in Berlin stattfindet und unter der Schirmherrschaft von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und EKD-Synodenpräses Katrin Göring-Eckardt steht.

Schneider begrüßt Kooperation von Staat und Kirche

Das Reformationsjubiläum berge ein großes historisches, kulturtouristisches und damit auch wirtschaftliches Potenzial für Deutschland, sagte Neumann anlässlich der Kuratoriumssitzung. Die weltweite Bedeutung der Reformation biete Gelegenheit, Deutschland als weltoffenes Land mit einer reichen Kulturtradition zu präsentieren. Die Bundesregierung werde sich an der Finanzierung der inhaltlichen Projekte der Luther-Dekade bis 2017 maßgeblich beteiligen, versicherte er.

Insgesamt 1,8 Millionen Euro erhält das Bundesland Thüringen, 1,2 Millionen gehen an Lutherstätten und Projekte zum Jubiläum in Sachsen-Anhalt. Mit 874.500 Euro geht der höchste Einzelposten nach Wittenberg, wo das Schloss umgebaut werden soll. Für die denkmalgerechte Sanierung der Wartburg (Bild links, Foto: epd-bild) stellt der Bund 450.000 Euro zur Verfügung.

Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider begrüßte die Kooperation von Staat und Kirche im Blick auf das anstehende Lutherjubiläum: Nach der notwendigen Trennung von Staat und Kirche zu DDR-Zeiten gebe es nun eine gute Zusammenarbeit, sagte der rheinische Präses. Intensiv diskutiert wurde zudem das Motto des Lutherjubiläums. Im Geist der Wartburg habe sich das Kuratorium auf das Bibelwort "Am Anfang war das Wort" verständigt, sagte Schneider.

Im Jahr 2017 erinnert die EKD an den Luthers Thesenanschlag an die Schlosskirche zu Wittenberg am 31. Oktober vor 500 Jahren. Als Vorbereitung auf das Jubiläum wurde die sogenannte "Luther-Dekade" ausgerufen, die bis 2017 jedes Jahr unter ein bestimmtes Thema stellt. Dieses Jahr wird daher als "Jahr der Taufe" begangen.

epd