Oxfam: Lebensmittel könnten 2030 das Dreifache kosten

Oxfam: Lebensmittel könnten 2030 das Dreifache kosten
Nahrungsmittel werden laut einer Prognose bis 2030 zwei- bis dreimal so teuer sein wie heute. Das internationale Hilfswerk Oxfam startet am Mittwoch die Kampagne "Mahlzeit!"

Berücksichtige man die Folgen des Klimawandels, könnten die Preise in den 20 kommenden Jahren um bis zu 180 Prozent steigen, erklärte Oxfam-Agrarexpertin Marita Wiggerthale am Dienstag in Berlin. "Unsere Art und Weise, zu produzieren und zu konsumieren, sprengt die ökologischen Grenzen unseres Planeten und treibt immer mehr Menschen in den Hunger", sagte sie zum Auftakt der weltweiten Kampagne.

Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer müssten extreme Preissprünge am Nahrungsmittelmarkt reduzieren, Finanzspekulationen regulieren und die Förderung von Biosprit beenden. Nur so kann Oxfam zufolge verhindert werden, dass immer mehr Menschen hungern. "Die Regierungen haben viel zu lange die Interessen von Konzernen und mächtigen Eliten über die Bedürfnisse von sieben Milliarden Menschen gestellt", kritisierte Wiggerthale.

Zum Start der weltweiten Kampagne stellte Oxfam am Dienstag vor dem Brandenburger Tor in Berlin eine ungleiche Tafel auf: Auf der einen Seite schlemmt ein Paar an überdimensionalen Würsten und Käselaiben, unter denen sich der Tisch biegt. Auf der anderen scharen sich viele Hungrige um eine Schale Reis. Dazwischen symbolisiert ein Stacheldraht die krasse Trennung zwischen Arm und Reich in der Welt.

Die deutsche Kurzfassung der Studie finden Sie hier.

epd