Gefährliche Darminfektion: Wie man sich vor EHEC schützt

Gefährliche Darminfektion: Wie man sich vor EHEC schützt
Die vermehrten EHEC-Erkrankungen verunsichern Bevölkerung wie Mediziner. Doch wie schützt man sich am besten vor einer Infektion? Hygiene minimiert das Risiko einer Infektionsgefahr. Die wichtigsten Fragen und Vorsichtsmaßnahmen auf einen Blick.
24.05.2011
Von Franziska Fink

Drei Frauen sterben nach Durchfallerkrankungen - mindestens in einem Fall ist dafür der aggressive Darmkeim EHEC verantwortlich. Derzeit gibt es etwa 460 mögliche Fälle, darunter 80 besonders schwere.  Der lebensgefährliche EHEC-Darmkeim breitet sich explosionsartig aus und versetzt Mediziner in Alarmbereitschaft. "Diese Entwicklung übersteigt jedes historische Maß", sagte der Mikrobiologe Prof. Werner Solbach vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Ungewöhnlich ist auch die hohe Zahl von schweren Krankheitsverläufen und dass aktuell überwiegend erwachsene Frauen betroffen sind.

Die Erreger leben vor allem im Darm von Wiederkäuern und können über ungewaschene und unerhitzte Lebensmittel übertragen werden. Es gibt jedoch bisher keinen Hinweis darauf, dass rohes Fleisch und Rohmilch, die sonst häufig als Infektionsquelle in Frage kommen, diesmal Auslöser für die Seuche sind. Experten haben deswegen Rohkost wie Salat und Gemüse im Verdacht. Dies könnte auch den hohen Anteil an erkrankten Frauen klären: Sie kommen durch die Zubereitung von Speisen mit den betreffenden Lebensmitteln häufiger in Berührung.

Doch wie kann man sich vor einer EHEC-Infektion schützen? Die wichtigsten Fragen und Vorsichtsmaßnahmen auf einen Blick:

Was sind die Symptome einer EHEC-Infektion?

Ein erstes Anzeichen ist wässriger Durchfall. Außerdem kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. In schweren Fällen äußert sich eine Infektion durch krampfartige Bauchschmerzen, Blut im Stuhl und teilweise Fieber.

Wie wird der EHEC-Erreger übertragen?

EHEC-Infektionen können über den Kot von Wiederkäuern oder durch die Zubereitung und den Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln übertragen werden. Auch von Mensch zu Mensch ist eine Ansteckung möglich.

Wie lange dauert es nach einer Ansteckung bis die Krankheit ausbricht?

Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei und zehn Tagen, durchschnittlich treten innerhalb von drei bis vier Tagen die ersten Symptome auf.

Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu treffen?

Neben regelmäßigem und gründlichem Händewaschen empfiehlt das Robert Koch-Institut vor allen Dingen den sicherem Umgang mit Lebensmitteln. Alle Lebensmittel sind vor dem Verzehr ausreichend zu erhitzen, d.h. bei einer Kerntemperatur von mindestens 70°C für 10 Minuten. Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr geschält oder zumindest gründlich gewaschen werden. Bretter und Messer sind nach Gebrauch gründlich zu reinigen.

Der EHEC-Erreger wird nicht durch Tröpfcheninfektionen weitergegeben, sondern durch direkten Kontakt mit dem Erreger. Alle Personen mit Durchfall sollten daher auf strikte Hände-Hygiene achten, insbesondere gegenüber Kleinkindern und immungeschwächten Personen. Personen mit blutigem Durchfall sollten außerdem umgehend einen Arzt aufsuchen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat außerdem ausführliche Verbrauchertipps zum Schutz vor EHEC-Infektionen zusammgefasst.