Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sagte in seiner Ansprache, "ein so unfassbar schweres, großes Unglück" mache fassungslos. Er drückte den Angehörigen seine Anteilnahme aus, würdigte die Tapferkeit und Einsatzbereitschaft der Helfer und Retter und dankte den beiden Kirchen, dass sie zu der Trauerfeier eingeladen haben, um Gemeinschaft herzustellen und Trost zu spenden. Er hoffe, dass die Verletzten schnell wieder gesund werden.
Der Regierungschef rief dazu auf, angesichts der Endlichkeit des Lebens alles dafür zu tun, rücksichtsvoller, freundlicher und achtsamer miteinander umzugehen in Familie, Schule, am Arbeitsplatz "und sicher auch im Straßenverkehr". Es sei das Menschlichste, "das wir haben", aufeinander Rücksicht zu nehmen und füreinander da zu sein, "besonders in schweren Zeiten".
Trost, Zuversicht und Halt
Der Mecklenburger evangelische Landesbischof Andreas von Maltzahn verwies in dem Gottesdienst auf den "unsäglichen Schmerz" der Angehörigen, die nahestehende Menschen verloren haben, ohne die Möglichkeit, Abschied zu nehmen. Maltzahn ging auch auf die "schlimmen Bilder" ein, die sich in die Seelen der Helfer "tief eingefurcht" hätten.
Der katholische Weihbischof Norbert Werbs (Schwerin) sagte, das Unglück erinnere "an die Verantwortung, die jeder trägt, der am Straßenverkehr teilnimmt". Der Gedenk- und Fürbittgottesdienst wolle helfen, Trost, Zuversicht und Halt für das weitere Leben zu finden.
Am vergangenen Freitag waren bei einem Sandsturm südlich von Rostock nach Polizeiangaben 80 Autos ineinander gerast, von denen 30 in Brand gerieten. Acht Menschen starben, 44 wurden in Krankenhäuser gebracht. Insgesamt waren 131 Menschen an dem Unfall beteiligt, der als schwerste Massenkarambolage in Deutschland seit 20 Jahren gilt.