Der Mensch als Schöpfer? Neue "Tacheles"-Staffel startet

Der Mensch als Schöpfer? Neue "Tacheles"-Staffel startet
Die evangelische Fernsehtalkshow "Tacheles" aus der Marktkirche in Hannover startet mit ihrer neuen Staffel. Bis Sommer 2012 seien unter dem Titel "Deutschland 2020 - nach welchen Werten wollen wir leben?" zehn Sendungen geplant, teilte die Redaktion mit. Zum Auftakt am Donnerstag um 19 Uhr geht es um die Frage "Gentest am Embryo: Wird der Mensch zum Schöpfer?" Gäste sind unter anderen der evangelische Bischof Martin Hein aus Kassel und die frühere Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD).

"Tacheles" wird von dem öffentlich-rechtlichen Sender Phoenix ausgestrahlt. Die Sendung zu Gentests am Embryo ist am Sonntag um 17 Uhr sowie am 17. April um 13 Uhr und 22.30 Uhr zu sehen. Die Redaktion plant in den kommenden Monaten Sendungen zur Atomenergie, zur Ökumene, zum Internet-Netzwerk Facebook und zur Frage, ob die Landwirtschaft Pflanzen anbauen sollte, um daraus Treibstoff zu gewinnen.

In den vergangenen anderthalb Jahren hatte die Talkreihe das Gespräch mit dem Islam als Schwerpunkt. Die jüngste Ausgabe erreichte im Januar 1,8 Millionen Menschen und erzielte damit die bislang höchste Quote einer "Tacheles"-Sendung. Moderator Jan Dieckmann sagte, durch die Islam-Staffel sei es gelungen, gute Kontakte zu den islamischen Verbänden aufzubauen. Sie habe aber auch die Grenzen des Dialogs aufgezeigt. So seien einige Vertreter des Islam nicht bereit gewesen seien, mit der Islamkritikerin Necla Kelek zu diskutieren.

Inhalte wichtiger als Quote

"Tacheles" liege über dem durchschnittlichen Marktanteil des Spartenkanals von rund einem Prozent, sagte der Leiter der Phoenix-Gesprächsredaktion, Jürgen Bremer. Wichtiger als die Quote sei dem Sender aber der inhaltliche Akzent der Talkshow: "Das ist eine Farbe, die sonst nicht eingebracht wird." Durch die Auswahl der Gäste und die theologisch-hintergründige Herangehensweise hebe sich "Tacheles" von den sonst üblichen Formaten ab. Die Talkshow wird getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der hannoverschen Landeskirche und der Klosterkammer Hannover.

epd