Unknown Identity
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Ein Wissenschaftler reist nach Berlin und erlebt dort einen Alptraum aus Identitätsverlust und mörderischen Intrigen. Dr Martin Harris, gespielt von Liam Neeson, verliert am Flughafen Tegel zuerst eine Aktentasche, dann beim Sturz von der Oberbaumbrücke das Bewusstsein und beim Erwachen nach viertägigem Koma in der Charité gleich seine gesamte Identität. Seine Ehefrau, mit der er noch das Zimmer im Hotel Adlon bezogen hat, erkennt ihn nicht wieder und schlimmer noch, sie hat einen anderen Mann mit seinem Namen an ihrer Seite. Einzig eine schöne Taxifahrerin (Diane Krüger) und die Tatsache, dass ihm ein paar Finsterlinge nach dem Leben trachten, halten Harris davon ab, an seinem Verstand zu zweifeln…
Dem spanischen Erfolgsregisseur Jaume Collet-Serra ("House of Wax", "Orphan – Das Waisenkind") gelingt mit "Unkonown Identity" ein Paranoiathriller, der lustvoll mit Versatzstücken spielt und genau weiß, dass er auf der Kippe zum Trash steht, daraus aber eine Tugend macht. In einer weiteren Hauptrolle: Das winterliche Berlin.
Deutschland/Großbritannien/Frankreich 2010. Regie: Jaume Collet-Serra. Buch: Oliver Butcher, Stephen Cornwell. Mit Liam Neeson, Diane Kruger, January Jones, Aidan Quinn, Bruno Ganz, Sebastian Koch, Frank Langella. 113 Min.
Der Adler der neunten Legion
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Ganz Britannien ist von den Römern besetzt. Ganz Britannien? Nein, die wackeren Schotten leisten dem Imperium Widerstand – und haben, wie es heißt, die komplette neunte Legion in ihren Wäldern vernichtet. Zwanzig Jahre nach dem Desaster kommt der junge Zenturio Marcus (Channing Tatum) mit einem treuen Sklaven (Jamie Bell) in den hohen Norden und versucht herauszufinden, wo die Adlerstandarte der von seinem Vater kommandierten, unglücklichen Legion geblieben ist. Regisseur Kevin Macdonald ("The Last King of Scotland", "State of Play") inszeniert diese Geschichte als detailverliebten, eher klassischen Abenteuerfilm mit markigen Männerworten und heftigem Schwerterklirren.
USA 2011. Regie: Kevin Macdonald. Buch: Jeremy Brock (nach einer Romanvorlage von Rosemary Sutcliff). Mit: Channing Tatum, Jamie Bell, Donald Sutherland, Mark Strong. 114 Min. FSK: ab 12, ff
Eine Familie
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Eine junge Frau, die auf einem Karrieresprung nach New York ist, soll die Leitung der Firma ihres todkranken Vaters, einer Traditions-Bäckerei annehmen. Die Entscheidung fällt nicht leicht, zumal sie für den Job in den USA bereits ein großes, vielleicht sogar zu großes Opfer gebracht hat: Sie hat das eigentlich von ihr und ihrem Partner erwünschte Kind abgetrieben. Als erklärte "Lieblingstochter" ihres Vaters fühlt sie sich nun hin- und hergerissen zwischen Selbstverwirklichung, Vaterliebe, Verantwortungsgefühl und Trauer. Das Drama von Pernille Fischer Christensen, die für ihren Film "En Soap" 2006 einen Silbernen Bären auf den Berliner Filmfestspielen bekam, lässt sich als Drama über den Widerspruch von Wunsch und Alltag, Familie und Karriere an, wird dann aber zunehmend zum Melodram über das Sterben eines alten Mannes.
Dänemark 2010. Regie: Pernille Fischer Christensen. Buch: Kim Fupz Aakeson, Pernille Fischer Christensen. Mit Jesper Christensen, Lene Maria Christensen, Pilou Asbak, Anne Louise Hassing. 102 Min. FSK: ab 12, ff.
Rango
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Ein großmäuliges Chamäleon lässt sich von den verschreckten Einwohnern eines Wild-West-Städtchens zum Sheriff wählen und wird mehr oder weniger unfreiwillig zum Helden. Die Wiedergeburt des Western in Gestalt eines Animationsfilms: Mit "Rango" gelingt "Piraten-der-Karibik"-Regisseur Gore Verbinski eine erstaunliche Wendung vom Wasser in die Wüste. Mit zahlreichen Anspielungen auf die klassischen Vorbilder von John Wayne über den Italowestern bis hin zu den "Star-Wars"Filmen und Dialogen voller Sprachwitz überzeugt der Film auch durch seine ansprechende visuelle Gestaltung.
USA 2011. Regie: Gore Verbinski. Buch: John Logan, Gore Verbinski. Mit den deutschen Stimmen von: Michael Kessler, The BossHoss, Rolf Zacher, Martin Semmelrogge. 107 Min. FSK: ab 6, ff.