Pegel stagnieren: Deiche trotzen Elbe-Hochwasser

Pegel stagnieren: Deiche trotzen Elbe-Hochwasser
Das Elbe-Hochwasser hat vielerorts Rekordhöhen erreicht. Doch auch über Nacht hielten die Deiche den Wassermassen stand. Mit einer Entspannung der Lage ist aber nicht so schnell zu rechnen.

Die Deiche entlang der Elbe haben dem Hochwasser in der Nacht zum Montag standgehalten. "Das einzige, was im Einsatz ist, sind rund um die Uhr die Deichwachen", sagte etwa Einsatzleiter Laars Gerstenkorn im niedersächsischen Scharnebeck der Nachrichtenagentur dpa. Schäden seien bislang keine gemeldet worden. Fast an allen Pegeln in Deutschland wurden nachts fallende Wasserstände gemessen. Wenn es oft auch mehrere Stunden dauerte, bis die Elbe wenige Zentimeter gesunken war. Eine Entspannung der Lage wird aber erst im Laufe der Woche erwartet.

Pegelstände stagnieren

In Alt Garge in Niedersachsen trotzten zwei provisorische Sanddeiche die Nacht über erfolgreich den Wassermassen. In dem besonders bedrohten Ortsteil von Bleckede im Kreis Lüneburg sind rund 60 Häuser von dem Hochwasser bedroht. Am Sonntag war der Fluss dort zeitweise über 11,45 Meter gestiegen.

Die Hochwasserlage bleibe vorerst angespannt, sagte Gerstenkorn. "Die Pegelstände stagnieren." In Geesthacht in Schleswig-Holstein wurden gegen 2.00 Uhr nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes 6,49 Meter gemessen - Tendenz: leicht fallend.

Sinkende Pegelstände wurden auch aus vielen Orten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. Gegen 3 Uhr wurden am Pegel im brandenburgischen Wittenberge (Prignitz) laut Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes 6,98 Meter gemessen. Damit ist ein Erreichen des Richtwerts für die zweithöchste Alarmstufe 3 bei 6,30 Meter so schnell nicht in Sicht. Am Pegel Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern erreichte die Elbe die Marke 6,61 Meter.

Das Elbe-Hochwasser hatte am Wochenende vielerorts Rekordhöhen erreicht und Spitzenwerte aus dem Jahr 2006 übertroffen. Hunderte Helfer waren zwischen Lauenburg in Schleswig-Holstein und Wittenberge in Brandenburg unterwegs, um die Deiche zu überwachen und Sickerstellen auszubessern. In vielen Städten lagen zig Sandsäcke auf Vorrat.

Ein weiterer Nachteil der Wassermassen der Elbe: Sie erschweren auch den Abfluss der Nebenflüsse. Bereits am Freitag war daher damit begonnen worden, an der Löcknitz in Nordbrandenburg den 2.200 Hektar großen Sommerpolder der Lenzer Wische zu fluten.

dpa