Bolivien verhindert Abschluss des Klimagipfels

Bolivien verhindert Abschluss des Klimagipfels
Bolivien blockiert weiter eine Einigung beim Weltklimagipfel im mexikanischen Cancún. Der bolivianische UN-Botschafter Pablo Solón bezeichnete die vorliegenden Textentwürfe als unzureichend: Die darin enthaltene Zwei-Grad-Grenze für die Erderwärmung reiche nicht aus, um verheerende Folgen des Klimawandels zu verhindern, sagte er in einer Arbeitsgruppensitzung.

Mit den bisher gemachten Zusagen zur CO2-Minderung würde sich die Erde ohnehin um mehr als vier Grad erwärmen. "Niemand würde unsere Kinder in ein Flugzeug setzen, das nur zu einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent sicher landen wird", kritisierte Solón die Entwürfe, die zuvor im Plenum der Konferenz aus den Reihen der 194 Teilnehmerstaaten viel Zustimmung erhalten hatten. Der zweiwöchige Gipfel hätte am Freitag zu Ende gehen sollen.

Der bolivianische Diplomat bemängelte außerdem, dass der geplante Klima-Fonds für arme Staaten in der Startphase von der Weltbank verwaltet werden soll. Dies sei undemokratisch, weil in der Finanzinstitution die Stimmrechte nach den Beiträgen der Geberländer gewichtet seien.

Kritik am Vorgehen

Solón prangerte auch das Verfahren an, in dem die Dokumentenentwürfe ausgehandelt wurden. Bolivien sei dabei nicht angehört worden. Auch Kuba hatte die Texte im Plenum abgelehnt. Daraufhin wurden sie zurück in die Arbeitsgruppen verwiesen.

epd