Popsänger Bieber ruft zu Gebet für verletzten Kandidaten auf

Popsänger Bieber ruft zu Gebet für verletzten Kandidaten auf
Der Unfall des 23-jährigen Wettkandidaten Samuel K. in Thomas Gottschalks ZDF-Sendung hat in der Nacht zum Sonntag im Internet zu einer Welle des Gebets geführt. Angestoßen hat den Aufruf zum Gebet unter anderem der kanadische Popsänger Justin Bieber, der in der Show in Düsseldorf auftreten sollte. Die Livesendung mit Moderator Thomas Gottschalk wurde nach dem Unfall abgebrochen.

"Bitte betet für Samuel und seine Familie, während wir warten und für ihn Gesundheit und Schutz erhoffen," schrieb der 16-jährige Bieber über den Kurznachrichtendienst Twitter. Biebers Auftritt in Düsseldorf wurde durch den Abbruch der Sendung verhindert. Der Gebetsaufruf wurde von hunderten Twitter-Nutzern weiter verbreitet.

Justin Bieber (Foto: dpa) zählt zu den beliebtesten Prominenten bei Twitter. Unbestätigten Angaben zufolge soll er rund 5,5 Millionen sogenannte "Follower" haben und für drei Prozent des Gesamttraffics bei dem Internetdienst verantwortlich sein. Dort hatte sich Bieber, der eine katholische Schule besuchte, im Juli auch zum Christentum bekannt. Er ist überzeugt, dass er seinen Erfolg Jesus verdankt: "Er allein ist der Grund, weshalb ich hier bin, und das sollte ich nie vergessen." Die soeben erschienene Single des Mädchenschwarms hat den Titel "Pray" (Gebet).

Samuel Koch aus dem südbadischen Efringen-Kirchen hatte gewettet, auf Sprungstelzen über fahrende Autos springen zu können. Dabei stürzte er und blieb augenscheinlich bewusstlos liegen, war aber den Angaben zufolge kurz darauf wieder ansprechbar. Er wurde nach Medienberichten noch in der Nacht zum Sonntag in der Düsseldorfer Universitätsklinik operiert. Das ZDF brach die Live-Sendung kurz nach dem Unfall bei der ersten Wette ab. Es war der erste Abbruch in der 29-jährigen Geschichte von "Wetten dass...?"

Lob für Thomas Gottschalk

ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut erklärte: "Wir sind in Gedanken bei unserem Kandidaten. Unter dieser Voraussetzung konnten und wollten wir die Unterhaltungssendung nicht fortsetzen." Redaktion und Produktion legten immer größten Wert auf die Sicherheit aller Beteiligten, so Bellut. Man werde Unfall gründlich untersuchen und Lehren daraus ziehen. Thomas Gottschalk sei mit der schwierigen Situation sehr gut umgegangen, habe die Zuschauer informiert und den Abbruch der Sendung begründet. Die Wette war vorher mehrfach geprobt worden.

Der Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Markus Bräuer, sagte in einem Gespräch mit evangelisch.de, er habe großen Respekt vor der Entscheidung, die Sendung abzubrechen. Spaß und Spiel seien nicht länger das Thema des Abends, wenn ein Mensch verletzt werde. Die Gedanken seien nun bei Samuel Koch und seiner Familie. "Wetten, dass ...?" sei das Flaggschiff des ZDF, so der EKD-Beauftragte. Um so höher sei die Entscheidung der Verantwortlichen zu begrüßen, Kosten und Aufwand der Sendung angesichts eines solchen Zwischenfalls hintanzustellen. "Hier findet das christliche Menschenbild seinen Ausdruck", unterstrich Bräuer.

epd/evangelisch.de