Kolat: Muslimfeindliche Straftaten erfassen

Kolat: Muslimfeindliche Straftaten erfassen
Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) fordert die separate Erfassung muslimfeindlicher Straftaten. Muslime würden zunehmend angefeindet.

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, fordert eine separate Erfassung muslimfeindlicher Straftaten in Deutschland. "Die Sicherheitsbehörden müssen das Ausmaß muslimfeindlicher Straftaten systematisch statistisch erfassen", sagte Kolat der "Frankfurter Rundschau" (Donnerstagsausgabe). "Keiner hier sammelt belastbare Zahlen über muslimfeindliche Taten", kritisierte er. Das sei ein schwerer Mangel.

Zunahme von Hassmails mit Drohungen

Die Verfassungsschutzämter differenzieren zwar in ihren Rechtsextremismus-Statistiken zwischen ausländer- und fremdenfeindlichen sowie antisemitischen Delikten. Muslimfeindlichkeit aber taucht als Tatmotiv nicht auf.

Kolat beklagte eine Zunahme von Hassmails mit Drohungen und Beleidigungen, die teils "sicher strafrechtlich relevant" seien. Sorgen macht dem Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde vor allem, "dass unter solchen Schmähungen anders als früher immer öfter der volle Name steht". Die Schreiber solcher Drohungen fühlten sich anscheinend sicherer, sagte Kolat.

 

epd