Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen "Fair Game", der Film zum Irak-Krieg und "Ein gutes Herz": eine Freundschaft zwischen zwei ungleichen Verlierertypen.

Fair Game (USA 2010)

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Naomi Watts spielt die CIA-Agentin Valerie Plame die in geheimer Mission im Irak ist. Ihr Auftrag ist der Nachweis waffenfähigen Plutoniums. Ihr Mann Joseph Wilson (Sean Penn), früherer Diplomat und nun Berater des CIA, arbeitet erstmals mit seiner Frau zusammen. Als er im Zuge seiner Recherchen feststellen muss, dass die Regierung unter Bush mutwillig Beweise fälscht, um den Krieg gegen Saddam Hussein nicht nur im eigenen Land, sondern vor aller Welt zu rechtfertigen, gerät Wilson in einen Loyalitätskonflikt und entscheidet sich für die Veröffentlichung der Wahrheit. Die Entscheidung für sein Gewissen hat ungeahnte Konsequenzen vor allem für seine Frau. Der neue Film von "Bourne"-Regisseur Doug Liman entstand nach zwei Enthüllungsbüchern von Plame und Wilson und ist vor allem ein Plädoyer für Mut – und die Wahrheit.

USA 2010. Regie: Doug Liman. Buch: Jez Butterworth, John-Henry Butterworth. Mit: Sean Penn, Naomi Watts, Sam Shepard, Noah Emmerich, Michael Kelly, Bruce McGill. 105 Min. FSK: o.Al., ff.

Cyrus (USA 2010)

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Der geschiedene und einsame Medienarbeiter John (John C. Reilly) ist eigentlich der geborene Verlierertyp. Doch das Blatt wendet sich, als er auf einer Party Molly (Marisa Tomei) kennenlernt. Beide scheinen wie für einander geschaffen zu sein und werden schnell ein Liebespaar. Das Glück währt jedoch nicht lange, denn John ist nicht der einzige Mann in Mollys Leben. Vor ihm war schon ihr 21 jähriger Sohn Cyrus (Jonah Hill) da, welcher sich als unselbständiges und folglich ungemein besitzergreifendes Riesenbaby entpuppt. Unschwer zu erahnen, dass es zu einem erbitterten Konkurrenzkampf zwischen den gar nicht mal so unähnlichen Rivalen kommt. Der erste in Hollywood gedrehte Film der Brüder Jay und Mark Duplass amüsiert durch einige skurrile Szenen, bleibt aber insgesamt etwas belanglos.

Regie und Buch: Jay Duplass, Mark Duplass. Mit: John C. Reilly, Jonah Hill, Marisa Tomei, Catherine Keener, Matt Walsh. 93 Min. FSK: ab 6,ff.

Habermann (Deutschland/Tschechien/Österreich 2010)

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August Habermann (Mark Waschke) ist ein wohlhabender und kultivierter deutscher Mühlenbesitzer im Sudetenland, sein bester Freund ist der Tscheche Freund Jan (Karl Roden). Beide führen ein harmonisches und unbeschwertes Leben, bis am 30. September 1938 die Nazis im Zuge der Besetzung des Sudentenlandes auftauchen. Unter ihnen befindet sich auch SS-Sturmbannführer Koslowski (Ben Becker), der Habermann erpresst und schikaniert ... Der tschechische Regisseur Juraj Herz beschäftigt sich in "Habermann" mit dem immer noch sensiblen Thema der Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach der Befreiung von den Nazis, ein selten im Kino behandeltes Thema. Schade nur, dass Herz den Kontrast zwischen dem Gutmenschen Habermann und dem bösen Nazi Koslowski zu eindimensional zeichnet.

Regie: Juraj Herz. Buch: Wolfgang Limmer. Mit: Mark Waschke, Hannah Herzsprung, Ben Becker, Franziska Weisz, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Karl Roden. 104 Min. FSK: ab 12,ff.

Ein gutes Herz (Dänemark/Irland/USA/Frankreich/Deutschland 2009

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Sie begegnen sich im Krankenhaus: der alternde und verbitterte Barbesitzer Jacques (Brian Cox), der gerade seinen fünften Herzinfarkt hatte, trifft auf den jungen und naiven Obdachlosen Lucas (Paul Dano), der, des ständigen Überlebenskampfes auf der Straße müde, einen Suizidversuch unternommen hat. Beide freunden sich an, und Jaques beschließt, Lukas zum Nachfolger in seiner Bar zu machen und ihn in die Geheimnisse des Wirtdaseins einzuweisen. Jaques’ Vorstellungen einer guten Bewirtung sind jedoch nicht jedermanns Sache ... Der isländische Regisseur Dagur Kári porträtiert in seinem ersten amerikanischen Film sehr authentisch die Entstehung einer Freundschaft zwischen zwei ungleichen Menschen, zwischen einem etwas naiven jungen Mann und einem alten Misanthropen. Auch wenn der Film komplett in New York gedreht wurde, spürt man in ihm den skurrilen und lakonischen Humor Skandinaviens.

Regie und Buch: Dagur Kári. Mit: Brian Cox, Paul Dano, Isild Le Besco. 95 Min FSK: o.Al., ff.

epd