Von der Leyen für Zuwanderung von Fachkräften

Von der Leyen für Zuwanderung von Fachkräften
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) dringt auf verstärkten Zuzug ausländischer Fachkräfte. "Um den Aufschwung nachhaltig zu stützen, brauchen wir mehr Fachkräfte", sagte die Ministerin. Der Zuzug müsse jedoch strikt auf Berufe mit besonders großem Arbeitskräftemangel begrenzt werden. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht indes keine Anzeichen für einen drohenden Fachkräftemangel in Deutschland, wie der "Spiegel" berichtet.

"Hinter jeder unbesetzten Ingenieursstelle steht eine Sekretärin, ein technischer Zeichner, ein Pförtner, die dadurch keine Arbeit haben", begründete von der Leyen ihre Forderung. Es werde nicht reichen, durch eine gute Kinderbetreuung für Frauen, speziell zugeschnittene Arbeitsplätze für Ältere oder Nachschulungen für Arbeitslose inländische Fachkräfte zu unterstützen, betonte sie.

Für die Zuwanderung müsse allerdings eine "Positivliste" mit Berufen erstellt werden, bei denen klar sei, dass der Bedarf nicht mit inländischen Arbeitnehmern gedeckt werden könne. Zudem sei darauf zu achten, "wer zu uns passt", fügte sie hinzu. "Die Fragen nach Sprache, Bildungsstand und Beruf können und müssen wir denen stellen, die kommen wollen."

Fachkräftemangel eine "Fata Morgana"?

Das DIW hält Befürchtungen über einen drohenden Fachkräftemangel offenbar für unbegründet. Die Diskussion sei eine "Fata Morgana", zitiert das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus einer neuen Studie des Instituts. Für ein generell knappes Arbeitskräfteangebot ließen sich "keine Belege finden". So seien die Löhne für Fachkräfte kaum gestiegen, zudem sei die Zahl der Arbeitslosen mit Qualifizierung größer als die Zahl der offenen Stellen.

Auch angesichts der steigenden Zahl von Studierenden in naturwissenschaftlich-technischen Berufen sei nicht mit einem Mangel zu rechnen. Allerdings räume auch die DIW-Studie ein, dass in besonders wachstumsstarken Gebieten, aber auch in großen Teilen Ostdeutschlands Engpässe beim Arbeitskräfteangebot entstehen könnten. Die Studie soll laut "Spiegel" am Dienstag vorgestellt werden.

epd