"Die Macht staatlicher Einflussnahme in den Gremien von ARD und ZDF muss gebrochen werden. Inhaber staatlicher Ämter haben dort nichts zu suchen. Sonst sind wir auf dem Weg zum Staatsfernsehen", sagte Konken.
Konken warnte zugleich Politik und Wirtschaft vor Einmischungsversuchen in den Redaktionen. Der Verbandstag will dazu über eine bundesweite Kampagne zur inneren Freiheit der Presse diskutieren. Stimmt der Verbandstag zu, werden die Landesregierungen aufgefordert, diese Sicherung zu verankern. Damit soll vor allem eine Bevormundung der Redaktionen durch wirtschaftliche Machtgruppen verhindert werden.
Kritik an Tarifkürzungen
Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk fordert Konken eine solide Finanzierung. Die Sender sollten sich allerdings aus Werbung und Sponsoring zurückziehen. Die dadurch entstehenden Lücken sollen durch eine entsprechende Ausgestaltung der Haushaltsabgabe ausgeglichen werden.
In der aktuellen Tarifauseinandersetzung bei den Printmedien verlangt Konken eine Abkehr der Arbeitgeber von angekündigten Einkommensabschlägen. Die habe es schon jahrelang gegeben. Der Arbeitsplatzabbau sei einhergegangen mit einem Qualitätsverlust. "Je weniger Qualität, desto weniger Menschen werden künftig Zeitungen kaufen", sagte Konken. Auf den Nachwuchs übe der Journalismus so auch wenig Anziehungskraft aus. "Die Verlagsmanager sind dabei, einen ganzen Berufsstand zu demontieren und gefährden damit ihre eigene Zukunft. Denn letztlich hängen Abonnements und Verkäufe von der Qualität ab, die in den Redaktionen möglich gemacht wird."
dpa