Zuvor hatte Ruiz von 300 verschütteten Häusern mit möglicherweise 600 Toten gesprochen. Blake berichtete, die neuesten Angaben stammten von Einheiten der Streitkräfte, die wegen zerstörter Straßen als erste zu Fuß in das Unglücksgebiet 70 Kilometer östlich Von Oaxaca marschiert waren. Auch Präsident Felipe Calderón teilte am Abend mit, das Ausmaß des Unglücks sei weniger schlimm als zuvor befürchtet.
Das Unglücksgebiet mit der Stadt Santa María Tlahuitolepec liegt im Gebirge der Sierra Madre Occidente in über 2000 Meter Höhe. Wegen zahlreicher weiterer Bergrutsche und einer zerstörten Straßenbrücke war die Zufahrt in das unwegsame Gebiet zunächst versperrt. Auch Regierungshubschrauber konnten wegen schlechter Wetterbedingungen nicht in Tlahuitoltepec landen. Am Nachmittag traf eine erste Einheit der Streitkräfte am Unglücksort ein.
Im Süden Mexikos und in Zentralamerika regnet es seit Tagen. Zuletzt hat die Tropenstürme "Karl" und "Matthew" viele Gebiete der Region überflutet und in den Bergen zahlreiche Bergrutsche verursacht. In diesem Jahr sind in der im Mai beginnenden Regenzeit in Mittelamerika und Mexiko rund 400 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Nicaragua seien in den vergangenen Tagen 54 Menschen umgekommen, teilten die dortigen Behörden am Dienstag mit. Dort und in El Salvador gaben die Behörden am Dienstag landesweit Regenalarm heraus.