Ruhrtriennale beschäftigt sich mit Islam

Ruhrtriennale beschäftigt sich mit Islam
Mit dem muslimischen Epos "Leila und Madschun" wird am Freitag in der Bochumer Jahrhunderthalle die Ruhrtriennale eröffnet. Das Kulturfestival vom 20. August bis 10. Oktober beschäftigt sich in diesem Jahr unter dem Motto "Die Wanderung - die Suche nach dem Weg" mit dem Islam.

Auf dem Programm stehen 37 Produktionen mit rund 130 Veranstaltungen. Über 650 Künstler aus 27 Nationen sind an den Produktionen beteiligt. Bei "Leila und Madschun" führt der Intendant der Ruhrtriennale, Willy Decker, selbst Regie. Das 1188 vom persischen Dichter Nizami geschriebene Stück erzählt das Schicksal des berühmtesten Liebespaares der islamischen Welt. Eine weitere Uraufführung ist am 8. September ebenfalls in der Bochumer Jahrhunderthalle die Dramatisierung der "Blechtrommel" von Günter Grass.

In der Kategorie Literatur findet in diesem Jahr das "Zeit Forum Kultur" unter Leitung von Josef Joffe unter der Überschrift "Friede sei mit Euch" am 12. September statt. Theologen, Politiker und Wissenschaftler werden über die Chancen einer interreligiösen Friedensbewegung diskutieren. Die Autorin Necla Kelek lädt am 3. Oktober bei "Allahs Töchter" Frauen verschiedener Glaubensrichtungen zum Streitgespräch.

Orientalische Konzerte im Programm

Die Konzertreihe "Century of Song" werde sich in diesem Jahr inhaltlich verändern und näher an das Jahresthema heran rücken, erklärte der Intendant. Insgesamt gibt es nach Veranstalterangaben sechs Einzelkonzerte mit Künstlern, die selbst aus dem Orient stammen oder davon inspiriert wurden. Das dreitägige Filmfestival "Spirit of Islam" zeigt in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Duisburg Filme aus islamischen Ländern. Es ersetzt die bisherige Filmreihe im Kino Casablanca.

Der dreijährige Ruhrtriennale-Zyklus 2009 bis 2011 steht unter dem Motto "Urmomente". Im Mittelpunkt der Theaterstücke, Konzerte, Lesungen, Filme und Diskussionsrunden stehen die Themen Religion und Spiritualität. In der Auftakt-Spielzeit 2009 hatte Decker den Blick auf den jüdischen Kulturkreis gerichtet. Im Jahr 2011 werden künstlerisch-spirituellen Urthemen der buddhistischen Kultur unter der Überschrift "Ankunft" im Mittelpunkt stehen.

epd