Allen unmittelbar Betroffenen und Zeugen der Katastrophe "sind wir es schuldig, das Geschehene und Unfassbare aufzuklären", sagte die Ministerpräsidentin. Auf der Loveparade war es am vergangenen Samstag in Duisburg zu einer Massenpanik gekommen. 21 Menschen kamen im Gedränge ums Leben, mehr als 500 wurden verletzt. Behörden und Veranstalter stehen seit Tagen unter Druck, für Aufklärung zu sorgen und Verantwortung zu übernehmen.
Mit tränenerstickter Stimme sprach Kraft den Angehörigen der Getöteten ihre Anteilnahme aus. "Es ist schwer, Worte zu finden angesichts des Todes", sagte sie. Jede Katastrophe werfe die Frage nach dem "Warum" auf. "Für diese Katastrophe gilt das in besondere Weise", sagte Kraft. 21 junge Frauen und Männer aus ganz Deutschland seien ums Leben gekommen, aus Australien, Bosnien-Herzegowina, China, Italien, den Niederlanden und aus Spanien.
Oberbürgermeister fehlt
An der Trauerfeier nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft teil, darunter Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP). Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) blieb fern, um nach eigenen Angaben Rücksicht auf die Gefühle der Hinterbliebenen zu nehmen.
Bundespräsident Wulff würdigte in Duisburg die schwierige Situation der Angehörigen, Verletzten und Helfer der Katastrophe. Für die Betroffenen sei es "extrem wichtig, zu erleben, dass die ganze Nation mittrauert, dass Millionen Menschen Anteil nehmen", sagte der Bundespräsident dem WDR-Hörfunksender 1Live. Zugleich betonte er, es werde auch wichtig sein, "dass Verantwortung übernommen wird und dass aber auch Konsequenzen erfolgen".
Den Text der Rede von Hannelore Kraft - laut Redemanuskript - finden Sie hier.