Mit Blick auf das vermeintliche Missbrauchsopfer sagte Mixa der "Welt am Sonntag": "Hätte man mit dem jungen Mann gesprochen, hätte sich sofort herausgestellt, dass es kein Opfer gibt, und sich eine Anzeige ersparen können."
Mixa reagierte damit auf Recherchen des Blattes, nach denen höchste Würdenträger der Kirche maßgeblich daran beteiligt waren, dass der Geistliche zu Unrecht unter Verdacht geriet. "Diese Zusammenhänge kannte ich so noch nicht. Ich bin enttäuscht über das Verhalten der Verantwortlichen in der Kirche für diese Affäre", sagte Mixa.
Wie das Blatt unter Berufung auf Ermittlungsergebnisse berichtet, beruhte die falsche Anschuldigung gegen Mixa auf einer acht Sätze langen Notiz des Bistums Augsburg, die keinen konkreten Hinweise auf eine Straftat enthielt. Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger habe das Papier am 3. Mai dem Münchner Generalstaatsanwalt übergeben. Das angebliche Missbrauchsopfer habe erst nach Presseberichten von dem Fall erfahren und den Verdacht umgehend als unbegründet zurückgewiesen.
Kein Missbrauch, aber "schwere körperliche Züchtigung"
Dagegen verteidigte Losinger das Vorgehen. Es habe die volle Unterstützung der Bayerischen und der Deutschen Bischofskonferenz. Weiter sagte er dem Blatt, das Bistum Augsburg sei verpflichtet gewesen, die Vorwürfe im Sinne einer neutralen Aufklärung der Staatsanwaltschaft zu übergeben.
Mixa hatte am 21. April nach Prügel- und Untreuevorwürfen bei Papst Benedikt XVI. um seine Entlassung gebeten, die offiziell am 8. Mai angenommen wurde. Der Missbrauchsvorwurf gegen Mixa ist zwar vom Tisch, aber die Prügelvorwürfe gegen den Geistlichen aus seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen bestehen weiter.
In seinem Mitte Mai vorgestellten Bericht hielt ein unabhängiger Sonderermittler Mixa "schwere körperliche Züchtigungen" von Heimkindern vor. Mixa soll die Kinder mit Faust, Stock und Gürtel geschlagen haben. Die Taten erfüllten unter anderem den Tatbestand der schweren Körperverletzung und der Misshandlung Schutzbefohlener - seien aber verjährt.