USA stellen sich demonstrativ hinter Südkorea

USA stellen sich demonstrativ hinter Südkorea
Nachdem ein nordkoreanisches U-Boot ein südkoreanisches Kriegsschiff versenkt hat, steigen die Spannungen zwischen den Ländern. Südkorea will vor den Weltsicherheitsrat ziehen.

Die USA schalten sich in die Krise zwischen Nord- und Südkorea ein und stellen sich demonstrativ hinter Seoul. Präsident Barack Obama sagte, er unterstütze im Konflikt um die Versenkung eines südkoreanischen Kriegsschiffes voll und ganz die Reaktion von Präsident Lee Myung Bak. Dieser hatte Nordkorea im Fall weiterer "Provokationen" mit scharfen militärischen Reaktionen gedroht. Zugleich wies Obama die eigenen Militärs an, eng mit ihren südkoreanischen Kollegen zusammenzuarbeiten, "um künftige Aggressionen zu verhindern", teilte das Weiße Haus in der Nacht zum Montag (Ortszeit) mit.

Außenministerin Hillary Clinton warnte in Peking, Nordkorea habe eine "höchst brenzlige Situation" in der Region verursacht, die unter Kontrolle gehalten werden müsse. Die USA wollten Pjöngjang klar machen, "dass nicht einfach alles wie gewohnt weitergeht". Ziel sei, dass das nordkoreanische Regime die Konsequenzen zu spüren bekomme und sein Verhalten ändere, "um eine Eskalation zu verhindern, die sehr bedauerlich wäre", sagte Clinton.

Clinton: Seewege sperren ist "umsichtig und angemessen"

Präsident Lee kündigte am Montag in einer Fernsehansprache außerdem an, den Weltsicherheitsrat anzurufen und den Handel mit Nordkorea einzustellen. Die Durchfahrt der Gewässer Südkoreas werde für nordkoreanische Handelsschiffe gesperrt. Die koreanische Halbinsel befinde sich an einem "kritischen Wendepunkt", warnte Lee.

Die Maßnahmen von Präsident Lee seien "sowohl umsichtig als auch völlig angemessen", meinte Clinton. Die USA stünden hinter dem Vorhaben, den Fall vor den Weltsicherheitsrat zu bringen und arbeiteten mit den Beteiligten an einer einheitlichen Haltung. Zur zurückhaltenden Haltung Chinas sagte die Außenministerin: "Die chinesische Regierung versteht den Ernst der Situation."

Südkorea wirft seinem kommunistischen Nachbarn im Norden vor, eines seiner Kriegsschiffe angegriffen zu haben. Südkorea stützt seine Vorwürfe auf die Untersuchungen eines internationalen Expertenteams, das den Untergang der Korvette "Cheonan" Ende März auf einen Torpedoangriff durch Nordkorea zurückgeführt hat. Bei dem Zwischenfall nahe der innerkoreanischen Seegrenze im Gelben Meer wurden 46 Matrosen getötet.

dpa