Obamas Finanzreform stößt unerwartet auf Widerstand

Obamas Finanzreform stößt unerwartet auf Widerstand
Während sich in Europa die Politiker schwer tun, die Finanzmärkte neuen Regeln zu unterwerfen, waren die USA eigentlich auf gutem Wege. Doch die Finanzreform von Präsident Obama stößt jetzt auf unerwarteten Widerstand.

Eleonore Rhodes Patenkind ist mehr als zwei Meter groß, hat starke Äste und zarte Blüten. Für den ersten Besuch hat die Rentnerin aus Gladbeck in Nordrhein-Westfalen den weiten Weg ins Alte Land auf sich genommen. Bisher kennt sie ihren Schützling nur von einem Foto. "Bist aber ganz schön gewachsen!", sagt die 70-Jährige freudestrahlend, während ihr Ehemann die erste Begegnung in der Obstplantage mit der Kamera festhält. Eleonore Rhode ist Patin eines Apfelbaumes auf dem Hof von Axel Schuback in Jork an der Elbe.

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Bereits seit 2003 vermarktet der Bauer Apfelbaumpatenschaften. Inzwischen gibt es in Deutschland viele Obstbauern, die ein ähnliches Konzept anbieten. Schuback hat derzeit 1.500 Kunden aus dem In- und Ausland. "Die meisten bauen eine echte Beziehung zu ihrem Baum auf", sagt der 38-Jährige. Ein Pate etwa hat ein rotes Herz um den Stamm seines Baumes gehängt.

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Um das Amt auf Zeit zu übernehmen, braucht es im Internet nur einen Mausklick. 44 Euro kostet die Patenschaft im ersten Jahr, 40 Euro für jedes weitere Jahr. Jeder erhält eine Urkunde, ein Foto und regelmäßige Informationen über die Obstbäume.

Wählen kann man zwischen sieben verschiedenen Sorten: Cox Orange, Elstar, Holsteiner Cox, Jonagold, Roter Boskoop und Red Jonaprince. Im Herbst können die Paten zum Pflücken kommen. Ein Mindestertrag von 20 Kilogramm werde ihnen garantiert, sagt Schuback. Sollte der Baum weniger tragen, werde die Ernte ergänzt.

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Viele bekommen die Patenschaft geschenkt. Auch Edda Merse aus Essen in Nordrhein-Westfalen ist seit Weihnachten stolze "Besitzerin" eines Apfelbaums der Sorte Red Jonaprince. "Das war eine tolle Überraschung, die Idee ist lustig", sagt die 42-Jährige. Eine Motorradtour mit ihrem Partner an Nord- und Ostsee nutzt sie, um ihren Patenbaum erstmals zu besuchen.

Hunderte Bäume passiert das Paar in der Plantage, bis es endlich die richtige Parzelle findet. In großen Buchstaben prangt Merses Name auf einem Zettel am Stamm des Obstbaumes. Strahlend schaut sich die blonde Frau "ihren" Baum von allen Seiten an. "Zur Ernte wollen wir wiederkommen", sagt sie. Aus den leckeren, vitaminreichen Früchten will sie Kompott und Apfelpfannkuchen zaubern.

Paten gibt es auch in Australien, Frankreich, Belgien oder Schweden. "Meist sind es Ausgewanderte, für die die Patenschaft ein Stück Heimat symbolisiert", erklärt Schuback. So ist es auch bei Barbara Jentzsch-MacMichael, die seit 1974 in Amerika lebt. "Meine Nichte aus Buxtehude hatte die tolle Idee, mir die Patenschaft zu schenken", schreibt die Ex-Kielerin aus Virginia. Den Obsthof Schuback hat die 67-Jährige bereits besucht. Wenn Sie es nicht schafft, zur Ernte in Deutschland zu sein, gehen die knackigen Früchte in Familienbesitz über.

Die Patenschaft lässt Jentzsch-MacMichael in Erinnerungen schwelgen, denn im Alten Land verbrachte sie zu Schulzeiten «unvergessliche Wandertage». Im Internet schaue sie sich oft über eine auf der Plantage installierte Kamera Bilder der Obstbäume an, berichtet sie. "Dann kommt schon mal ein Hauch Heimweh hoch."

dpa

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