Thailand: Armee erzwingt Kapitulation der Opposition

Thailand: Armee erzwingt Kapitulation der Opposition
Nach dem massiven Vorstoß der thailändischen Armee haben sich die Anführer der oppositionellen Rothemden der Polizei ergeben. In der Nähe der Kampfzone in Thailands Hauptstadt Bangkok liegt auch die deutsche Botschaft, wo der deutsche Vertreter derzeit festsitzt.

Sie zeigten sich aber dennoch unnachgiebig. "Nur, weil wir uns ergeben, heißt das nicht, dass wir verloren haben", sagte Patuporn Prompan am Mittwoch.

Er rief auch die verbliebenen Demonstranten, die Widerstand leisten wollten, zur Aufgabe auf. Mehrere Demonstranten, darunter Frauen, hätten das mit wütendem Protest quittiert, berichteten Augenzeugen. Sie legten mehrere Feuer, darunter am Einkaufszentrum Central World.

Zwischen den Wolkenkratzern der Innenstadt stiegen dicke schwarze Rauchwolken auf. Zwei Explosionen waren in der Innenstadt zu hören. Auf den Straßen waren zahlreiche Panzer unterwegs, die die Barrikaden aus Gummireifen einrissen. Tausende Soldaten preschten vor. Immer wieder waren Gewehrsalven zu hören. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben, darunter nach italienischen Medienberichten ein Pressefotograf aus Mailand. Dutzende wurden verletzt. Die Armee setzte Wasserwerfer ein, um zu verhindern, dass Demonstranten sich neu gruppieren.

Der deutsche Botschafter Hanns Schumacher saß in seiner Residenz fest, die nicht weit von einer der zentralen Kampfzonen liegt. Er konnte das Haus nicht verlassen. Die Botschaft rief alle rund 1.000 Deutschen in Bangkok auf, nicht auf die Straße zu gehen. In einem nördlichen Vorort sammelten sich hunderte Sympathisanten der Rothemden und drohten, eine Satellitenstation einzunehmen.

In den Provinzen im Nordosten des Landes, wo viele der Demonstranten zu Hause sind, versammelten sich hunderte Rothemden aus Protest gegen die Militäraktion. In der Provinz Udon Thani ging ein altes Stadthaus in Flammen aus, berichteten thailändische Medien. Auch in Chiang Mai und Chiang Rai im Norden des Landes wurden die Gebäude von Stadtverwaltungen attackiert.

dpa