Noch vor einem Jahr wäre die Entscheidung, zu der diese Gemeinde nun gekommen ist, völlig undenkbar gewesen. Doch nun erreichte mich die folgende Mitteilung:
Leider ist es uns in der Haupturlaubszeit nicht möglich, jeden Sonntag einen Gottesdienst in der unserer Kirche anzubieten. Als Alternative werden wir Gottesdienste aufzeichnen und im Internet zur Verfügung stellen. Die jeweiligen Predigten liegen dann auch in Papierform in unserer Kirche aus.
Dieser mutige Schritt einer eher ländlich geprägten Gemeinde hat sogar mich überrascht, der ich doch ständig im Internet unterwegs bin. Sicher war die Entscheidung auch im örtlichen Kirchenvorstand nicht unumstritten – doch in der wirklich außergewöhnlichen Situation der Gemeinde irgendwie auch wieder verständlich und nachvollziehbar. Lieber ein Gottesdienst auf Youtube als gar keiner.
Ich persönlich bin ja eher dafür, Online-Gottesdienstformen nicht als „Ersatz“ zu sehen für Gottesdienste, die – ob wegen Corona oder wegen Personalmangel – nicht in der Kirche stattfinden können. Ein eins zu eins abgefilmter agendarischer Gottesdienst ist fürs Internet nur bedingt geeignet. Dafür gibt es dann andere, neue Formen. Aber wenn es dieser Gemeinde hilft, über die Urlaubs-Durststrecke zu kommen, ist das vielleicht trotzdem gar keine so schlechte Idee. Ich bin gespannt auf die Rückmeldungen der Gemeindeglieder zu diesem Experiment und beglückwünsche den Kirchenvorstand zu seinem Mut. Gesegnete Gottesdienste!