Keine Frage: Corona hat uns alle verändert. Auch unsere Gemeinden und die Art, wie wir Gottesdienst feiern. Kaum jemand hätte es vor einem Jahr für möglich gehalten, dass auf einmal so viele digitale oder „hybride“ Gottesdienste entstehen könnten. Noch sind wir in einer ziemlich wilden Experimentierphase – und vielleicht wird das auch auf absehbare Zeit so bleiben. Vielleicht werden sich Gottesdienste einfach „analog“ und „digital“ weiterentwickeln, unterschiedlich von Ort zu Ort.
Viele Gemeinden fragen sich gerade: Was macht eigentlich einen digitalen Gottesdienst aus? Was ist das Besondere daran? Welche Möglichkeiten bietet das Internet, die eine Gemeinde in einer Kirche nicht hat? Dass ein 1:1 abgefilmter Gemeindegottesdienst nur in Zeiten, in denen in der Kirche selbst nichts stattfinden kann, ein gewisses Interesse hervorruft, haben inzwischen wohl viele gemerkt.
Aber wie geht digital dann?
Einige Gemeinden in Bamberg haben sich schon ziemlich am Anfang der Ausgangsbeschränkungen von dem Anspruch gelöst, einen „Ersatz“ für den Gottesdienst in der Kirche anbieten zu wollen. Stattdessen sammelten sie zu verschiedenen Themen kleine Videoschnipsel. Zum Thema „Durst“ etwa ein kurzes Wort an einem Brunnen in der Fußgängerzone, dann einige Gedanken eines Brauereimeisters. Schnell und leicht mit dem Handy gefilmte Kurzvideos, flott zusammengeschnitten zu einem Ganzen. 15 Minuten insgesamt, mehr braucht es nicht. Und doch: Gute Gedanken sind dabei, die hängenbleiben. Eine Viertelstunde, die weiter wirkt. Schnipsel, die Glauben weiter tragen – digital, aber doch nahe bei den Menschen. Ja, ich glaube: So kann digitaler Gottesdienst sein. Aber auch ganz anders. Ich bin gespannt auf viele neue Formen.