Ja, ich gestehe: Das hier ist so eine Art Fanboy-Text. Gerhard Schöne ist der Musiker, der mich wohl geprägt hat wie kaum ein anderer – ok, vielleicht noch Johann Sebastian Bach und Simon&Garfunkel. Schon als Jugendlicher lernte ich ihn kennen, damals kam er noch aus dem „anderen Deutschland“, der DDR, zu uns, spielte in kleinen Gemeindezentren, manchmal allein, manchmal mit einer kleinen, aber sehr feinen Band.
Ein dezidiert „christlicher Liedermacher“ ist er eigentlich nicht. Eher ein Christ, der Lieder schreibt über das, was ihn bewegt. Einer, der immer wieder neue Wege geht. Typische, nachdenkliche Liedermacher-Lieder sind da dabei. Fröhliche, lustige. Und bei jedem Erwachsenen-Konzert gibt es auch ein paar Kinderlieder und was zum Mitmachen. Viele internationale Kinderlieder hat er gesammelt und ins Deutsche übertragen, etwa den „Popel“ (ist der wirklich aus Mexiko oder ist das doch nur frei erfunden?) Und "alles muss klein beginnen" hat Einzug in viele Liedersammlungen gefunden.
Seinen Song „Bitte heute keine giftigen Nebel, keinen Unfall im Atomkraftwerk. Keinen Schwefelschnee im Erzgebirge, weil ich Geburtstag hab – und mir was wünschen darf“ höre ich jedes Jahr an meinem Geburtstag. Ich erinnere mich noch heute daran, wie ich diesen Song zum ersten Mal hörte – im Luthersaal in Neuendettelsau. Wie sehr mich dieser Song berührt hat, und später noch viele andere.
Sehr bewegend finde ich seine neuen Texte zu alten christlichen Chorälen. „Jesu meine Freude“ ganz besonders. Und dann halt auch wieder der F-Tsch-Chqu-&%-Wumm-Apparat und andere Kinderlieder. Märchen und Geschichten. Liebeslieder. Die ganze Bandbreite der Gefühle. Ein kritischer, wacher Geist, warmherzig, immer aufmerksam für die Nöte anderer.
Ungefähr mit 16, 17 Jahren habe ich sogar mal einen Workshop „Lieder selber machen“ bei ihm besucht. Und als Gemeindepfarrer hatte ich ihn viele Jahre später zu Gast in unserem Esszimmer, als er ein Konzert in unserer Gemeinde gab. Und natürlich habe ich bei manchen Kirchentagen seine Konzerte besucht.
Nur eines fand ich bisher schade: Dass ich diese wunderbaren Lieder kaum mit jemandem teilen konnte, denn im Internet war Gerhard Schöne so gut wie nicht vertreten. Wenn Corona ein Gutes hat, dann das: Endlich hat Gerhard Schöne seinen eigenen Youtube-Kanal! Aus einem kleinen, feinen Studio – oder auch mal im Freien – singt er alte und neue Lieder, alle paar Tage was Neues.
Schauen Sie doch mal rein und lassen Sie sich inspirieren von dieser schönen Seite von Corona! Und lesen Sie einfach mal die „Kanalinfo“ …