Ja, ok, es war vielleicht nicht so richtig klug von den Mitarbeitern des Beerdigungsinstituts, dass sie das Auto mit laufendem Motor vor der Kirche stehen ließen, während sie gerade einen anderen Sarg in die Kirche brachten. Werden sie vermutlich nie wieder tun.
Jedenfalls: Sie kamen aus der Kirche – und das Auto war weg. Das dürfte so ziemlich der GAU, der größte anzunehmende Unfall, für einen Beerdigungsunternehmer sein: „Tut uns Leid, Ihre Oma wurde uns geklaut!“ Na gut, in diesem Beruf gibt es darüber hinaus noch eine ganze Menge andere Möglichkeiten, gehörig ins Fettnäpfchen zu treten – vertauschte Namen, im Poststreik verschollene Urnen, das falsche Grab ausgehoben … aber ich will nicht zu sehr aus dem Nähkästchen plaudern.
Die Polizei twitterte daraufhin einen eher ungewöhnlichen Fahndungs-Tweet zu einer ungewöhnlichen Tat: „Von all den schlechten Entscheidungen, die du gemacht hast, triff wenigstens eine gute und bringe die verstorbene Person in dem Sarg im Auto zurück“.
Hat leider auch nichts genutzt, aber am nächsten Tag stellten sie die Diebe auf der Autobahn und lieferten sich eine Verfolgungsjagd mit Leiche. Das Ganze endete mit einem Unfall, einer Festnahme und, so vermuten wir, mit einer Beerdigung mit ziemlich erleichterten Angehörigen.
Leider können wir die Verstorbene nicht mehr fragen, ob ihr die Verfolgungsjagd gefallen hat. Vermutlich werden aber noch ihre Ururenkel von der Oma erzählen, die vor ihrer Beerdigung geklaut wurden. Sie ruhe nun in Frieden – und ohne weitere Aufregung.