In ganz Europa wüten schwere Stürme. In Frankreich stürzte ein Glockenturm ins Kirchenschiff. Die Niederlande schlossen zum ersten Mal in ihrer Geschichte alle fünf Sturmflutwehren. Und ebenfalls in den Niederlanden, in Urk am Ijsselmeer, schwamm sie heute los: Die Arche Noah.
Das war nun natürlich nicht so ganz beabsichtigt – angesichts der im wahrsten Sinne des Wortes sintflutartigen Regenfälle heute stellt sich nun allerdings doch die Frage, ob sich da eine alte Geschichte wiederholt.
Nein, nein, keine Angst. Es ist natürlich nicht die originale Arche Noah – allerdings ein Schiff, das den Anspruch erhebt, ein Nachbau des biblischen Vorbilds zu sein. Mit seiner „Verhalenark“ (Geschichten-Arche) zieht der in den Niederlanden berühmte Puppenspieler, Produzent und Unternehmer Aad Peters von Hafen zu Hafen, um mit dem archen-eigenen Bibelmuseum den Menschen biblische Geschichten nahezubringen.
Also doch – Wiederholung der alten, biblischen Geschichte? Die Flut kehrt zurück, die Arche schwimmt wieder? Nein, hatte Gott doch damals versprochen: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22) Und zur Erinnerung setzte er seinen Bogen in die Wolken.
Aber möglicherweise schaffen wir es ja selbst, das mit der Sintflut? Gerade die Niederlande sind von einem Anstieg des Meeresspiegels besonders betroffen. Ein bis zwei Meter bis zum Ende des Jahrhunderts, so die meisten derzeitigen Prognosen, sind selbst für die geübten Deichbauer eine Herausforderung. Manche Untersuchungen gehen von einem noch viel größeren Anstieg aus. Werden wir wieder Archen bauen müssen? Wird es diesmal der Mensch sein, der die Sintflut hervorruft? Tun wir unser Bestes, damit die Fahrt der neuen Arche nur eine kleine Anekdote in einem Blog bleibt. Und damit Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht auch weiter bestehen bleiben.