Selbst auf Friedhöfen kann man beim Spazierengehen so manch Ungewöhnliches entdecken. Im unterfränkischen Gerolzhofen beispielsweise: Dort hing im Mai diesen Jahres an der Rückseite eines Grabsteins – ein Briefkasten. So einer aus Metall, mit Zeitungsrolle und allem Drum und Dran.
Nanu? War der oder die Verstorbene vielleicht so wichtig, dass manche Post nun noch ans Grab nachgesendet werden muss? Gönnt ihm hier jemand nicht die ewige Ruhe, auch vor Werbebriefen, Rechnungen und Tageszeitungen? Immer erreichbar, auch über den Tod hinaus? Oder benötigt man so etwas heutzutage, um Post von der himmlischen Verwaltungsstelle erhalten zu können? Sozusagen den Einberufungsbescheid zum ewigen Leben?
Die Lokalredaktion der Würzburger „Mainpost“ recherchierte und fand sehr schnell den wahren Grund für diese durchaus ungewöhnliche Installation: Nachdem die Stadt einige offenbar von allen als hässlich empfundene Hecken entfernt hatte, fehlte nun plötzlich die Möglichkeit, unter eben diesen hässlichen Hecken die üblichen Grabpflege-Gerätschaften zu verstecken. Sprich: Kleine Schaufeln, Handrechen und so weiter. Was tun? In dieser Situation kam dem Grabbesitzer die durchaus pfiffige Idee, den Briefkasten sozusagen als kleinen Geräteschuppen zu missbrauchen. Ungewöhnlich – aber sicher schöner anzusehen, als wenn alle Teile auf der neu angelegten Wiese verstreut wären. Sogar eine Vase passte perfekt in die Zeitungsrolle.
So ruhen die Verstorbenen nun wieder in Frieden – ohne störende Post. Und das ist wohl auch gut so. Und die Botschaft vom Himmel – die kommt sowieso auf anderem Wege zu uns.
Nur: Wohin jetzt mit den Garten-Gerätschaften? Das hat uns leider wieder mal keiner verraten.