Pray&Fly

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Ein Air-Asia-Pilot bittet seine Fluggäste zu beten. Eine chinesische Flugpassagierin hat derweil ganz eigene Ideen zum Thema Fliegen.

Die Urlaubszeit beginnt wieder! Und damit die Zeit, in der auf der ganzen Welt Menschen in sämtliche Vertiefungen ab zwei Millimeter Münzen werfen. Ausgehend vom römischen Trevi-Brunnen, hat sich diese für die Städte, Gemeinden und Betreiber recht lukrative Sitte ausgebreitet, allüberall klimperndes Touristenkleingeld zu verbreiten. Vielerorts wird das Geld inzwischen für soziale Zwecke verwendet. Wer etwas mehr über die Entstehung dieser Unsitte wissen möchte, findet einen guten Artikel dazu bei der IHK Nürnberg.

Eine etwa 80jährige chinesische Flugpassagierin hat den Brauch nun jedoch wirklich auf die Spitze getrieben: „Aus Aberglauben“, um für Glück beim Flug zu sorgen, warf sie im Vorbeigehen von der Flugzeugtreppe aus insgesamt neun Münzen direkt in die Turbine des Triebwerks. Glücklicherweise sahen es andere Passagiere und meldeten es dem Personal. Die Aktion resultierte in einer fünfstündigen Verspätung, da die Münzen erst einmal wieder herausgefischt werden mussten und die gesamte Maschine noch einmal durchgecheckt wurde. Und das war dann auch schon das Glück, das die betagte münzwerfende Dame hatte: Wären die Münzen an Ort und Stelle geblieben, hätte das schwere Probleme verursachen können.

Wir lernen daraus: Nicht jede selbst ausgedachte Aktion, um irgendwelche Mächte positiv zu stimmen, ist harmlos. Manche sind definitiv schädlich. Manche mögen vielleicht einfach sinnlos sein, aber dafür andere Menschen erfreuen – so wie die Münzen in den Brunnen.

Vielleicht waren es ja ebenfalls Münzen im Triebwerk, die bei einem Flug von Air Asia zum Ausfall eines der beiden Triebwerke sorgte: Mitten über dem indischen Ozean, zwei Stunden vom nächsten Flughafen entfernt. Zwar ist so ein Ausfall normalerweise recht gut zu verkraften, es resultierte jedoch in einem offenbar als sehr bedrohlich wahrgenommenen Vibrieren des gesamten Flugzeugs: „Wie in einer Waschmaschine“, so beschrieben die Fluggäste es hinterher. Der Flugkapitän, der die Lage offenbar selbst recht bedrohlich einschätzte, forderte die Passagiere ganz offiziell auf, zu beten. Und tatsächlich: Beten hilft. Wissen wir ja. Im Gegensatz zum Münzen werfen. Jedenfalls kam das Flugzeug heil auf dem nächsten Flughafen an. Zwei junge Männer haben nun allerdings ein ganz eigenes Problem: Sie hatten geschworen, 50 Milliarden Gläser Bier zu trinken, wenn sie heil wieder ankommen. Das sind grob geschätzt mehrere Trevi-Brunnen voll. Vermutlich werden angesichts der Mengen irgendwann die ersten Touristen Münzen ins Bier werfen. Amen, Prost und guten Flug.