Jesuswunder, nicht ganz sauber

Jesuswunder, nicht ganz sauber
Eine Statue in Indien sonderte angeblich Wasser ab. Woher dieses Wasser kam, wird Sie überraschen ...

Haben Sie genug von Europa? Wollen Sie auch mal hier raus, so wie 17 Millionen Briten? Wie wäre es denn mit Indien, dem Ziel aller Träume? Angeblich soll ja auch Jesus mal dort gewesen sein, sagen zumindest manche Verschwörungstheorien. Beispielsweise zwischen Kreuzigung und Auferstehung. Oder wahlweise vor seinem Auftreten als Wanderprediger oder eben nach der Auferstehung und der dann vermutlich nicht stattgefundenen Himmelfahrt.

Ja, Indien ist schon ein seltsames Land. Mehr Götter als öffentliche Toiletten. Auch Jesus-Statuen gibt es dort. Und Wunder. Jedenfalls trat offenbar aus den Füßen einer Jesus-Statue Wasser aus. Göttliche Schweißfüße! Welch eine Schau! Welch ein wundervolles, sicherlich heilsames Wasser! Direkt von Jesus zu uns geschickt. Vermutlich übriggeblieben von jenem berühmten Lauf übers Wasser, von dem die Bibel berichtet.

Nun, wie man das halt so als wundergläubiger Wunderstatuentourist macht: Die Leute tranken von dem Fußschwitzwasser. Und fühlten sich sofort besser. Alle Krankheiten schlagartig geheilt! Ein Wunder! Oder gleich mehrere: Die Tausenden von Touristen brachten natürlich auch noch eine Menge Geld mit. Der Region ging es gut. Danke Jesus!

Blöd nur, dass dann einer auf die Idee kam, mal zu untersuchen, woher dieses Wasser eigentlich kommt. Und, nun ja, wie sollen wir es ausdrücken: Die Lösung beinhaltet ein defektes Toilettenrohr (wo doch Toiletten in Indien sowieso so selten sind!) und irgendwas mit Kapillarkräften, also so eine Art durch den Stein kriechendes Wasser. Wir wollen jetzt nicht näher darauf eingehen, was die Gutgläubigen da für ein Heilwasser zu sich genommen haben könnten und wofür sie da einen Haufen Geld ausgegeben haben. Tja, Sch… gelaufen. Oder so. Griff ins Klo.

Lieber stellen wir uns ja vor, dass diese ganze Geschichte nur erfunden ist. Wir fanden sie nämlich nur an einer einzigen Stelle in diesem riesigen Internet. Was ja für sich genommen schon ein Wunder ist.

Trinken Sie dann vielleicht doch lieber ein Bier. Wohl bekomm's!

https://www.theguardian.com/world/2012/nov/23/india-blasphemy-jesus-tears