Lasset die Kinder zu mir kommen!

Lasset die Kinder zu mir kommen!

Der Anlass für diesen Artikel ist ein sehr trauriger in einer sowieso schon traurigen und schwierigen Zeit: In der Nacht von Samstag auf Sonntag, wenige Stunden vor dem Kindergartenfest, brannte ein Holzschuppen auf dem Gelände der Evangelischen Kindertagesstätte St. Lukas Schweinfurt völlig aus. Die zwei gefundenen Autoreifen lassen auf Brandstiftung schließen.

Der finanzielle Schaden ist für die Gemeinde beträchtlich, die doch sowieso schon mit großem Aufwand gerade erst einen behindertengerechten Zugang zum Kirchenraum gebaut hat und derzeit nicht mal weiß, wie sie den aus Sicherheitsgründen mittlerweile gesperrten Kirchenvorplatz sanieren soll.

Drei Kindertagesstätten betreibt diese ausgesprochen engagierte Kirchengemeinde. Baut neue Gebäude, möchte einladend und offen für Familien sein. Und nun das. Da nicht klar war, ob der Ruß in den eigentlich weitgehend unversehrten Kita-Räumen gesundheitsschädlich ist, mussten die Kinder erst einmal ausgelagert werden. Was lag da – auch räumlich – näher als die Kirche? Bei allem Ärger und allem Unverständnis für die Tat, die dazu führte: Das ist doch an sich eine tolle Idee. Ein paar Gemeinderäume sind ja auch noch dabei, dazu die moderne Kirche selbst: Wie könnte man die Kinder besser an die Kirche heranführen, als indem man sie darin spielen lässt?

Möglicherweise ist das ja sogar ein Modell für die Zukunft. Schließlich werden die Kirchen in den seltensten Fällen zu Kindergartenöffnungszeiten genutzt. Eine Art Wohngemeinschaft von Gottesdienstgemeinde und Kindergartenkindern? Windeleimer neben dem Altar, Legosteine unter den Kirchenbänken, statt Taufstein gleich ein richtiger Pool zum Planschen?

####LINKS####Bestimmt gibt es viele, die bei diesen Gedankenspielen die Nase rümpfen und irgendwas von „das Heilige“ in sich hinein murmeln. Ja, natürlich hat ein feierlicher Gottesdienst auch etwas sehr Erhebendes. Aber Jesus hat etwas anderes gesagt: „Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ Möglicherweise hatte bei dem Umzug in die Kirche ja der Heilige Geist seine Finger im Spiel. Der wurde schließlich auch mal als Feuer beschrieben.

Trotzdem: Ich bin mir ziemlich sicher, das gesamte Kindergartenpersonal und meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen dort hätten in diesem Fall lieber darauf verzichtet. Ich wünsche gute Nerven und hoffe, dass diese ganze Sache bald aufgeklärt und auch abgeschlossen werden kann.

Falls Sie einen kleinen Beitrag leisten wollen: Das Spendenkonto der Kirchengemeinde finden Sie auf der – zugegebenermaßen etwas veralteten – Homepage der Kirchengemeinde www.sankt-lukas.de etwa in der Mitte der Startseite. Schreiben Sie halt nicht „Förderkreis Gut Deutschhof“ als Verwendungszweck, wie dort angegeben. Auch Nervennahrung für die Mitarbeitenden ist sicher gern gesehen. Oder einfach ein Gebet um Kraft und gute Nerven für alle, die nun damit befasst sind.