Der heutige Sonntag – wahlweise der Sonntag Estomihi oder Faschings- bwz. Karnevalssonntag genannt – entzweit die Christen und natürlich auch die Pfarrerinnen und Pfarrer wie kaum ein anderer. Da gibt es die einen, die sich vehement gegen die Ausschweifungen dieser liederlichen fünften Jahreszeit wenden. Von einem Kollegen, der zu diesem Zweck schon mal einen Predigttext völlig gegen dessen ursprüngliche Intention gebürstet hat, hatte ich in diesem Blog schon mal berichtet. Und dann gibt es die anderen. Die, die nächtelang über den Reinen für ihre Faschingspredigt brüten. Die, die auf den Karnevalssitzungen auftreten wie der katholische Diakon Willibert Pauels.
####LINKS####Auch ich selber habe exakt heute vor 11 Jahren mal eine gereimte Predigt gehalten – den Versuch dann aber lieber wieder eingestellt. Dass auf diese Predigt keine einzige Rückmeldung kam, interpretierte ich damals als „Ach, Herr Pfarrer, lassen Sie's lieber, sooo toll war das jetzt auch nicht.“ Meine erste Bütt dagegen kam ganz gut an – die zweite im Jahr darauf war dagegen eher ein Reinfall. Fasching, geplanter Humor, ist nämlich gar nicht so leicht.
Schön, dass es Kollegen gibt, die sich hier regelmäßig engagieren. Christsein – das ist erlöstes Lachen, nicht bierernste miese Laune. Christsein – das ist auch Eintreten für andere, dann auch mit Ernst und Engagement. Aber immer in dem Wissen: Wir sind Erlöste. Oder mit den Worten des 126. Psalms: Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens sein und unsere Zunge voll Rühmens sein.
Schön, dass es Kollegen gibt, die sich hier regelmäßig engagieren. Der katholische Pfarrer Roland Breitenbach aus Schweinfurt beispielsweise – oder der vielen auch von Facebook und Twitter bekannte Frankfurter Dekan Horst-Peter Pohl.
Vielleicht gehe ich nächstes Jahr auch mal wieder in die Bütt. Eine gute Idee hab ich schon mal. Für dieses Jahr wünsche ich erst einmal allen fröhliche närrischen Tage. Helau, Alaaf und Amen!