Ach, wer weiß heutzutage schon noch, was an den großen christlichen Festen wirklich gefeiert wird. Weihnachten? Das ist doch der Geburtstag vom Weihnachtsmann, oder? Ganz Gebildete können es ja auch mal probieren mit „da hat Joseph Sebastian Bach seine Maria geheiratet“.
Allzu weit von der Wahrheit können wir damit nicht enfernt sein, denn auf unserem heutigen Adventskalender prangt in der Mitte eindeutig eine Hochzeitstorte. Aber auch das Gold, das die Heiligen Drei Könige vorbeibrachten, ist offensichtlich schon angekommen. Wahrscheinlich haben die sich in der Zeit geirrt und waren einfach ein wenig zu früh da. Kann ja mal passieren, wenn man einem Stern folgt. Die sollen als Navigationsgeräte im Allgemeinen nicht ganz so genau sein.
Also, wer heiratet nun da? Offensichtlich der junge Prinz und die Prinzessin. Vielleicht aber auch das Pferd im Hintergrund. Das darf in diesem Fall zumindest grünes Glitzergras fressen, das weiter hinten allerdings blau wird und zur blauen Burg führt. Ob die wohl Gargamel gehört? Ach nein, falscher Film.
####LINKS####Interessant finde ich auch, dass es offenbar nur die Türchen 1, 3, 6, 12 und 14 gibt. Vermutlich sind die anderen auf der Rückseite versteckt – keine Ahnung. Das hat jedenfalls den Vorteil, dass das Kalendermotiv im Laufe des Dezember nicht völlig zerstört wird und die mit so viel Spielzeug völlig überforderten armen Kinder immer noch nachschauen können, wo sie welche Figur hinstellen müssen.
So bereiten wir die Kinder nun also Tag für Tag auf die Märchenhochzeit des Jahres vor, am 24. Dezember, wann auch sonst. Jetzt müssen wir nur noch den Organisten überzeugen, dass er im Familiengottesdienst am Heiligabend nicht „Ihr Kinderlein kommet“ spielt, sondern den Hochzeitsmarsch. Wobei manche Eltern und Großeltern des Brautpaares ja auch bei Trauungen gerne „Ihr Kinderlein kommet“ singen würden. Gewissermaßen. Irgend jemanden muss man ja in den nächsten Jahren mit Adventskalendern überhäufen.