Ephtania Pappa ist empört von der Idee, sogenannte "Hotspots" einzurichten, wie es die EU plant. "Es können die Leute, die von den Inseln und der Türkei kommen, hier nicht auch noch in Lagern aufgenommen werden." Sie steht dem Büro für ökumenische Flüchtlingsprogramme in Athen vor. Mit ihr und anderen, auch ehrenamtlichen Flüchtlingshilfsorganisationen haben wir gesprochen.
In diesen Hotspots soll schon entschieden werden, ob die Menschen Anspruch auf Asyl haben oder wieder zurück geschickt werden. Alle Helfer sehen dies als ein Modell, das wenig Erfolg haben wird. Die Übersetzerin übersetzt die Hotspots sogar oft mit "Inhaftierung". Noch gut sind die Meldungen in Erinnerung, dass Flüchtlinge über unhaltbare Zustände in griechischen Internierungslagern geklagt haben. Ephtania befürchtet, dass die Wartelager ein Rückschritt für den Umgang mit Flüchtlingen in Griechenland bedeutet. Auch ich denke, dass die Flüchtlinge versuchen würden, die Wartelager zu umgehen. Dann hätten die Schlepper wieder gewonnen. Denn niemanden werden die Lager davon abhalten weiterzuziehen. Andere Lösungen müssen gefunden werden. Notwendig sind Zentren, in denen die Menschen, die nach einer anstrengenden und schrecklichen Reise in Europa ankommen, Informationen bekommen, welche Chancen sie haben in Europäischen Staaten unterzukommen.
Andererseits ist eine Registrierung dringend notwendig, damit die aufnehmenden Staaten wissen, wer kommt, um sich auf die Flüchtlinge einzustellen zu können. Bereits an den Außengrenzen Europas entscheiden zu wollen, ob Menschen endgültig in Europa bleiben können, ist mit der menschenrechtlich gebotenen Sorgfalt nicht möglich. Die Menschen könnten bei der Registrierung aber gefragt werden, in welches Zielland sie wollen. Ein befristetes Aufenthaltsrecht würde dann die Möglichkeit geben, in diesem Land ein rechtstaatliches Verfahren zu durchlaufen. Und deshalb: Die bisher geplanten Hotspots haben wenig Sinn. Was gebraucht wird, sind Registrierungs- und Beratungszenten.