Obdachlose Medien

Obdachlose Medien
Kommt in Kürze ein Bundes-Facebook-Gesetzchen? Cool bleiben alleine ist für Medien auch nicht immer eine Lösung. Manchmal sollten sie "wenigstens den Konjunktiv verwenden". Außerdem: alles übers "Babykatzengate", über Breitbart-Berichte über Berlin und über "High-End"-Fernsehereignisse aus Berlin (oder wie aus Berlin), zum Beispiel von und mit und von Matthias Schweighöfer.

Mindestens bis zur Nachbereitung der Bundestagswahl dürfte es so bleiben: Nicht ganz kurze Texte über Medien kommen ohne die Silben "Fake-" und "Face-" einfach nicht aus.

"Zähmt Facebook!" lautet die Überschrift des Leitartikels im aktuellen Spiegel (kostenpflichtig; bei Blendle 75 Cent). Dort übernimmt Marcel Rosenbach den in der Woche davor (Altpapier) vom BR-Intendanten Ulrich Wilhelm geäußerten Gedanken der "Kosten für die Gemeinschaft" durch die auf Facebook florierende Hass-Sprache ("die sozialen Folgekosten des höchst erfolgreichen Wirtschaftens") und fordert die Bundes-Politiker offensiv zur "Machtprobe" mit dem Silicon Valley auf:

"Holt euch den Rechtsstaat zurück!"

Hintergrund: Was Bundesjustizminister Heiko Maas erst mal als Gesetz für Facebook bzw. für "Netzwerke mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern" plant, sei bloß ein "Gesetzchen". Das meldet ebenfalls der Spiegel.

Machtproben mag die aktuelle Bundesregierung ohnehin nicht, und so kurz vor der Wahl erst recht nicht, wie sich an anderen aktuellen Entwicklungen (zu denen der Stern übrigens ein sehr viel raffinierteres Cover hat als der Spiegel) ja auch zeigt.

Ein tagesaktuelles Beispiel für Facebooks Lösch- und Sperrpraktiken im deutschsprachigen Raum gefälligst? Es kommt Österreich und passt z.B. unter die attraktive Überschrift "Babykatzengate" (TAZ): "Schön, dass Facebook mal flott reagiert, könnte man denken – nur dass Sargnagel hier offensichtlich mehr Opfer als Täter ist", jedoch von ungenannten Facebook-Mitarbeitern gesperrt wurde.

Sargnagel ist mit vollem Halb-Pseudonym Stefanie Sargnagel, "Autorin und Bachmann-Preisträgerin", weshalb auch das SZ-Feuilleton berichtet. Ausführlicher berichten österreichische Medien wie futurezone.at ("Das würde einmal mehr ein schiefes Licht auf Facebook werfen. Die Person, die auf dem sozialen Netzwerk mit Vergewaltigung und körperlicher Gewalt bedroht wurde, wird zusätzlich 'bestraft' ...") und der Sargnagel-Partner Standard ("Facebook hat auf eine kurzfristige Anfrage", warum denn, doch "noch nicht reagiert").

[+++] Wann das deutschsprachige Facebook tatsächlich mal schnell auf formelle Anfragen reagiert: wenn es um seine zahlenden Werbekunden geht.

Nachdem im Werber-Fachblatt Werben & Verkaufen Vertreter eines Wettbewerbers um Werbekunden, der ProSiebenSat.1 SE, über eine Werbewirksamkeits-Studie des US-Konzern gesagt haben: "Facebook präsentiert ein Fakebook", meldeten sich sogleich ein "Sprecher der Deutschlandzentrale von Facebook" und ein weiterer "bei Facebook Deutschland für die Forschungsarbeit zuständiger" Experte mit Gegenargumenten zu Wort.

Diesen wuv-Inhalt gibt's nicht frei online, sondern bei turi2.de und ausführlicher bei dwdl.de aggregiert. Wer da inhaltlich recht hat, ist unklar und dürfte es, wie die meisten Mysterien der Werbewirksamkeits-Wissenschaft sowieso, bleiben. Das Beispiel zeigt nur, was für Milliardengeschäfte Facebook auch in Europa und in Deutschland tätigt, bei denen es keine Umstände scheut, um möglichst wenig gestört zu werden. Da könnte eine ambitionierte Gesetzgebung tatsächlich eingreifen.

Was bei wuv.de indes frei online steht: ein Beitrag eines weiteren Österreichers (oder Vertreters eines österreichischen Mediums): Jochen Hahn vom nicht irre ambitionierten Portal miss.at führt den "vielleicht traurig" klingenden, aber offenbar treffenden Fachterminus "Homeless Media" in die Debatten ein:

"Konkret gemeint damit ist, dass dank der 'Facebookisierung' Inhalte mehr denn je konsumiert werden, die unternehmenseigene Website aber zur simplen Visitenkarte im Netz degeneriert."

Also dass die sogenannten sozialen Medien den obdachlosen alten Medien eine Bleibe bieten. Zum Fazit schließt Hahn:

"Medienmarken, die auch in der Zukunft relevant bleiben wollen, werden nicht darum herumkommen, ihre Inhalte auf 'fremden' Plattformen zu vertreiben. Wer sich weigert, verliert Reichweite sowie Relevanz bei der Zielgruppe und stellt damit gleichzeitig seine Erlösperspektive infrage."

Und erlöst wollen ja doch alle werden.

[+++] Nun aber mehr "Fake-"!

"Fünf Vorschläge für den Umgang mit Fake News" hat Georg Mascolo am Samstag in der Süddeutschen unterbreitet, bzw. hat sueddeutsche.de die Onlineversion des Medienseiten-Artikels "Abteilung Irreführung" so benannt.

Leyendecker-haft erzählt Mascolo erst mal von der Zeit, als "sich die Offiziere der DDR-Staatssicherheit" noch "Gummihandschuhe über" zogen und "Briefmarken ... mit Wasser aus dem Blumentopf angefeuchtet" haben, um Falschinformationen in den Westen zu schicken. Was er später an Gegenwarts-Tipps parat hat: einen "Journalismus, der sich der stetigen Beschleunigung entzieht, nach höchsten handwerklichen und ethischen Standards strebt und seine Fehler gegenüber dem Publikum transparent korrigiert", oder etwa

"5. Cool bleiben"

dürfte nur wenige Leser des Longreads vom Stuhl gehauen haben.

Instruktiver ist, wie Patrick Beuth bei zeit.de anhand eines der Aufreger der vergangenen Woche herausarbeitet, dass "Medien in ihrer Gesamtheit im Umgang mit WikiLeaks so ziemlich alles falsch machen, was sie falsch machen können". Es geht um die jüngsten Wikileaks-Enthüllungen (Altpapier), die entweder "8761 Dokumente und Dateien" (SPON) oder 8671 umfasste, jedenfalls damit noch längst nicht vollständig, aber schon weithin wieder vergessen ist. Also um die v.a. über Lücken in Sicherheitssystemen und u.a. von Frankfurt aus betriebene Daten-Ausspähung der CIA:

"Die 8.671 veröffentlichten Dokumente und Dateien, laut WikiLeaks nur ein erster kleiner Teil, kann niemand innerhalb von Minuten oder auch innerhalb weniger Stunden ernsthaft analysieren. Erst recht nicht, weil es darin von Abkürzungen nur so wimmelt und viele technische Beschreibungen völlig unverständlich sind, sofern man kein Experte auf dem jeweiligen Gebiet ist. Redaktionen haben dann die Wahl, sich Experten zu suchen und mehrere Tage Zeit zu nehmen, um die Dokumente sorgfältig zu analysieren, bevor sie etwas veröffentlichen, oder sich auf die von WikiLeaks bereitgestellte Pressemitteilung zu verlassen und schnell zu berichten."

Welche Wahl die echtzeit-getriebenen Medien trafen, versteht sich. Beuth schildert an drei Beispielen, an welchen Punkten international schnell übernommene Wikileaks-Behauptungen eher nicht zutrafen. Sozusagen als Ausgleich machten die berichtenden Medien dann aber den

"zweiten Fehler, ... auch den Spin der Betroffenen zu übernehmen. In diesem Fall den der US-Regierung und der CIA."

Denen sich deutsche Medien ja eng verbunden fühlen (solange nicht Donald Trump sie personifiziert). Cool die jeweils aktuell zur Verfügung gestellten Spins, manchmal auch in eigenen Worten, weiterzuverbreiten, ist alleine auch keine Lösung. Schließlich hat Beuth noch guten Rat für kleine Redaktionen, die auch in Zukunft keine Redakteure fürs Studieren von 8600 bis 8700 Dateien abstellen können:

"Nur die Dokumente zu beurteilen, nicht die ... Zusammenfassung. Deutlich zu machen, was sie (zunächst) nicht beurteilen können. Reaktionen einzuholen und diese einzuordnen. Oder wenigstens den Konjunktiv zu verwenden."

[+++] Was macht Breitbart? Ob bzw. wann, wie und mit wem breitbart.com nach Deutschland kommt, ist eine der spannenden Medienmedien-Fragen. Um die Wartezeit zu verkürzen, hat Sebastian Leber für den Tagesspiegel studiert, was die US-amerikanische Webseite "erstaunlich detailliert" "schon jetzt über uns" schreibt.

Auch wenn der Tagesspiegel zwar viele Links setzt, aber allesamt ins eigene Archiv, als lebte er noch in den mittleren Nuller Jahren, arbeitet Leber doch das Muster heraus, nach dem breitbart.com und überhaupt viele, die gerne unter dem Rubrum "Fake-News" geführt werden, arbeiten: Sie greifen Meldungen oder Details daraus oder Überschriften aus klassischen Medien auf und geben ihnen ihren eigenen Spin. "Richtig dreiste Lügengeschichten denkt sich Breitbart nicht aus", heißt es auch in dieser Analyse.

Allerdings gehört als andere Seite zur selben Medaille, dass klassische deutsche Nachrichten-Medien genau solchen Ansätzen weiterhin eine Menge Steilvorlagen geben. Berichte etwa über einen Axt-Amoklauf am Hauptbahnhof einer Landes-Hauptstadt, in denen noch bevor "die genauen Hintergründe" aufgeklärt wurden, bereits vom "offensichtlich verwirrten Einzeltäter" und von "keinen Hinweisen auf religiöse oder terroristische Motive" die Rede war, und öfter und weiter oben davon, dass der Axt-Amokläufer zuletzt in Wuppertal wohnte, als davon, dass er aus "dem ehemaligen Jugoslawien" kam (bzw., wie es auf tagesspiegel.de gar nicht stand, aus dem Kosovo; das schrieb z.B. faz.net, das allerdings ebenfalls öfter vom "Wuppertaler" schrieb ...) schaffen geradezu ideale Markteintritts-Bedingungen für breitbart.com.

Da muss man gar nicht mit Michael Wolffsohn (bei bild.de) d'accord gehen, aber froh sein um jedes Nachrichtenmedium im weiteren Sinne, das einen Tick anders als alle anderen argumentiert und die schnellen Spins der Polizei und Politik nicht final übernimmt.  

[+++] Immer nur Politik im Altpapier und gar keine Unterhaltung? Nein, jetzt geht es um große deutsche Fernseh- bzw. Bewegtbild-Serien und -Reihen. "Großes Kino" im TV, "High-End-Serien und großes Event-Fernsehen". Dazu gibt es zwei lesenswerte Artikel.

Erstens ging der Tagesspiegel anhand der bevorstehenden ZDF- und ARD-Ereignisse "Der gleiche Himmel" und "Charité" dem Phänomen nach, dass sie zwar in Berlin spielen, aber kaum dort gedreht wurden. Warum, hat er den (an ersterem beiden beteiligten) Ufa-Chef Nico Hofmann gefragt:

"'Wir reden im High-End-Drama-Bereich von einem Milliarden-Markt, einem immensen Wachstumsfeld.' Das sei in der politischen Debatte nicht ausreichend anerkannt. Dabei hatte Kulturstaatsministerin Monika Grütters den Deutschen Filmförderfonds (DFFF) zuletzt von 50 auf 75 Millionen Euro aufstocken lassen. Da geht es aber vorrangig um die Förderung 'kultureller Filmprojekte'. Der High-End-Drama-Bereich bleibe eher außen vor."

Heißt: In Deutschland gibt es zwar Subventionen für Bewegtbild-Produktion, aber in Tschechien mehr, weshalb es sich lohnt, mit deutschen Darstellern dort zu drehen. Ein bisschen hat das außerdem mit Netflix zu tun, das Rechte an Oliver Hirschbiegels "The same sky" ebenfalls gekauft hat, aber nicht in solche deutschen Filmförderungssysteme einzahlen möchte, aus denen dann (außer aus Steuermitteln) deutschen Film- und teilweise auch Fernsehproduzenten wiederum Subventionen zufließen. Die Frage, inwieweit global und damit auch hierzulande agierende US-Unternehmen an deutsches Recht gebunden sind bzw. werden können, stellt sich also auch hier.

Zweitens: "High-End-" ist auch nur eine Marketing-Phrase, die zweifellos Nico Hofmann hilft, Kaufinteressenten und Journalisten auf seine neuen Produkte gespannt zu machen, die in redaktionellen Texten aber allenfalls als Zitat auftauchen sollte. Sonst ergibt der Begriff keinen Sinn. Das sozusagen arbeitete Harald Staun von der FAS heraus, der sich zwei Folgen der ersten deutschen Amazon-Serie, "You Are Wanted" von und mit und von Matthias Schweighöfer, angesehen hat:

"Die Ambition, der Aufwand, das Budget, die den amerikanischen Vorbildern abgeschauten Gimmicks und Cliffhanger – all das ist dabei klar erkennbar; aber eben auch die Angst davor, den Zuschauer zu überfordern. ... Von den Ambivalenzen und Irritationen, die ja nicht nur der Luxus sind, den sich moderne Serien leisten können, sondern vor allem die Voraussetzung, um sich sechs Folgen oder sogar ein paar Staffeln lang auf die Geschichten und Figuren einzulassen, will 'You Are Wanted' wenig wissen",

findet er.

Klingt fast so, als sollte ARD-Programmdirektor Volker Herres gleich mal bei Schweighöfer anrufen und nach den Zweitverwertungsrechten fragen. Für die ARD samstags um 20.15 Uhr könnte das guter Stoff sein.


Altpapierkorb

+++ Berichtet das neu eingerichtete "BILD Brand Studio" speziell über Feuerkatastrophen? Betreibt es metaphorische Brandstiftung? Nein, das mittlere Wort soll englisch ausgesprochen werden; um native, also schleichende Werbung ("Emotionale Texte, große Buchstaben, starke Bilder!") geht's. +++

+++ Wenn Sie auch denken, der oben erwähnte neue Wikileaks-Scoop müsste in den Medien anders behandelt werden, wartet da ein weiterer lesenswerter Longread: Auf heise.de lässt Stefan Krempl den NSA-Untersuchungsausschuss Revue passieren, in dem ja schon seit Jahren abertausende Dokumente gewälzt werden, wichtige Fragen gestellt und überwiegend nicht oder nicht öffentlich beantwortet werden. Glenn Greenwald, der früh gesagt hatte, er sei "nicht bereit, 'an einem Ritual mitzuwirken, das den Anschein einer Untersuchung erwecken soll'", scheint nicht viel falsch gemacht zu haben. Für Medienmedien-Spezis ist der Artikel außerdem wegen der Rolle, die "Zeugenbeistand Johannes Eisenberg" spielt, interessant. +++

+++ "So ist es ja immer – wenn wir Erwachsene etwas mitkriegen, ist der Trend im Internet schon am Abflauen": Christine Dankbar in der Berliner Zeitung (in der, auch wenn sie online schwer zu finden sind, weiterhin auch gute Texte stehen) zu einer anderen viel beachteten Gewalttat in Nordrhein-Westfalen, also zur Frage "Warum unsere Kinder so viel mehr über den Mord von Herne wussten". +++

+++ Frank Lübberding wundert sich bei faz.net über eine Geschäftsordnungs-Änderung des Europäischen Parlaments, derzufolge künftig nicht nur Liveübertragungen von Parlamentssitzung unterbrochen, sondern auch "aus den audiovisuellen Aufzeichnungen der Sitzung" gelöscht werden können sollen. +++

+++ Thomas Fischer, häufig zu Gast im Altpapier, hat "seine vorzeitige Pensionierung beantragt. Zum 30. April will er ausscheiden, einen Tag nach seinem 64. Geburtstag". Allerdings nicht als zeit.de-Kolumnist, sondern am Bundesgerichtshof. Wolfgang Janisch (Süddeutsche) glaubt, "dass er sich aufgerieben hat, nicht nur als notorischer Vielarbeiter. Man muss kein Mitleid haben mit dem Mann, der gern im Angriffsmodus agiert", sondern würdigen, dass er "mit seiner speziellen Fischer-Mischung aus frei assoziierten Gedanken und didaktischen Ausführungen zum Rechtsstaat als solchem ... eine neue Form erfunden" hat. "Mag sein, dass ihm das inzwischen näherliegt als die zähe Urteilsarbeit." +++

+++ Der Prozess Erdogan gegen Böhmermann geht weiter, also der Fernsehentertainer in Berufung. Die Verhandlung "vor dem Landgericht Hamburg wird vermutlich erst in einigen Monaten stattfinden. Die zuständige Kammer gilt als chronisch überlastet" (Süddeutsche).

+++ Die TAZ ging wegen dieser Pressemitteilung von "Erdogans Mann in Deutschland" in Clinch mit Mustafa Yeneroglu: "Vier Mal hat die taz den Politiker seit vergangenem Samstag um Details, Zeugen und Beweise gebeten. Bis Freitagnachmittag blieben sämtliche Anfragen ohne Antwort." +++ Antworten gab Yonca Sik, Projektkoordinatorin bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Istanbul und Frau des in der Türkei eingesperrten Journalisten Ahmet Sik. Es geht u.a. um Isolationshaft heute und 2011, als er schon mal eingekerkert war, im Vergleich (ebenfalls TAZ). +++

+++ Die SZ-Medienseite beschäftigt sich mit dem Verhältnis der Tycoons Donald Trump und Rupert Murdoch ("Wenn Murdochs globales Medienkonglomerat nicht kritisch über Trump berichten würde, wäre das ein großes Problem für die Demokratie") im kostenpflichtigen Bereich. +++ Frei online mit Fernsehshows. Haben die Vanillekipferl geschmeckt, die Sky bei der Vorstellung der neuen Frank-Buschmann-Sendung reichte? Sowie Hans Hoff über Hugo Egon Balder ... +++

+++ Nächste Woche startet die neue Deutschlandfunk-Mediensendung (Altpapier). "Zu der Frage, ob der Sendetitel '@mediasres' nicht etwas umständlich und unhandlich sei, teilte Jörg Schumacher in seiner schriftlichen Antwort mit, man habe 'nach einem Namen gesucht, aus dem sich das Thema der Sendung sofort erschließt, der aber nicht für unverbindliche Beliebigkeit ('Medienwelten', 'Medienzeit' oder Ähnliches), sondern für unseren Anspruch steht, gleich ins Zentrum, zum Wesentlichen zu kommen – 'mitten in die Dinge' eben.' On-air laute der ausgesprochene Sendungsname im Übrigen einfach 'mediasres', das '@' wird dabei also nicht mit einbezogen", hat sich Volker Nünning für die Medienkorrespondenz sagen lassen. +++

+++ Und ist unter all den global agierenden Onlinekonzernen aus Kalifornien nicht Apple der sympathischste? Hmpf, sagt sozusagen noch eine Österreicherin, die Wiener Informatikerin Daniela Kickl, die in der europäischen Zentrale (natürlich in Irland) arbeitete und darüber das Buch "Apple intern – Drei Jahre in der Europa-Zentrale des Technologiemultis" geschrieben hat. "Die darin beschriebenen Erlebnisse sind weit entfernt von der makellosen Design-Welt an der Apple so gerne festhält. 'Mitarbeiter müssen wie in Hühnerfarmen funktionieren, reglementiert, überwacht und auf Zahlen reduziert. Nicht erreichte Ziele bedeuten Konsequenzen wie Entgelt-Ausfall bei Krankheit, und selbst die Klo-Zeit ist festgelegt, auf acht Minuten pro Tag', heißt es in der Ankündigung zum Buch" (futurezone.at noch mal). +++

Neues Altpapier gibt's wieder am Dienstag.